Weltweiter Trend zu liberaler Krypto-Politik

Electronic Privacy Information Center (EPIC) hat nun den "Internationalen Bericht über Krypto-Politik 1999" veröffentlicht. Fazit: In fast allen Ländern ist eine Tendenz zur Liberalisierung der Nutzung von Verschlüsselungssoftware zu beobachten - sowohl bei der inländischen Nutzung als auch für den Export.

Für die Zusammenstellung der umfassenden Studie hat EPIC in Zusammenarbeit mit Global Internet Liberty Campaign (GILC) die UNO, Botschaften, Wirtschaftsministerien und andere zuständige Behörden von 230 Ländern mittels Fragebogen kontaktiert. Begleitend wurde auch eine Studie der OECD herangezogen. Die Ergebnisse bezüglich der einzelnen Länder hat man nach einer dreistufigen Farbskala zusammengefaßt: Rot steht für sehr restriktiv, Grün für völlig liberal und Gelb für den Zwischenbereich. Da auch nach Krypto-Innen und -Außenpolitik unterschieden wird, sind viele Länder nicht eindeutig zuordenbar und es gibt Mischfarben wie z.B. Gelb/Grün.

Deutschland ist wie schon im Vorjahr mit Grün ausgezeichnet. Besonders lobend hervorgehoben wird die deutsche Rolle in den Verhandlungen für den Wassenaar-Vertrag und bei der Definition der EU-Krypto-Politik, wobei Deutschland maßgeblich beigetragen habe, US-Forderungen nach Key-escrow-Schemen und strengeren Exportkontrollen zurückzuweisen. Die wenigen verbleibenden Länder mit restriktiver Krypto-Politik sind überwiegend Länder mit autoritären Regimen und gering ausgeprägten Bürgerrechten.

Mehr in Telepolis: Alles was Sie immer schon über Krypto-Regulierung wissen wollten (ame)