Twitter kündigt restriktivere API an

Spätestens ab März 2013 sollen Aufrufe der Twitter-API nur noch nach Authentifizierung möglich sein. Auch die Anzahl der Zugriffe wird begrenzt. Die Änderungen sollen Unternehmensanwendungen gegenüber klassischen Twitter-Clients bevorzugen.

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Von
  • Christian Kirsch

Twitter hat in einem Beitrag auf dem Entwickler-Blog Version 1.1 seiner API angekündigt. Sie werde spätestens ab März 2013 nur noch per OAuth authentifizierte Zugriffe gestatten, zudem werde die Anzahl der Aufrufe pro REST-URL ("endpoint") auf 60 pro Stunde begrenzt. Bisher sind maximal 350 API-Zugriffe pro Stunde insgesamt zulässig. Ab der offiziellen Freigabe der API blieben Entwicklern sechs Monate Zeit, ihre Anwendungen umzustellen.

Ziel der Änderungen sei es, erklärt der bei Twitter für Verbraucher zuständige Michael Sippey in dem Blog-Beitrag, mehr Unternehmensanwendungen zu ermöglichen und klassische Twitter-Clients weniger zu unterstützen. Man habe "enorme Innovationen" etwa bei Produkten gesehen, die Twitter-Inhalte für Geschätskunden analysierten.

John Gruber hielt Twitter in seinem Blog Daring Fireball vor: "Klout, dieser aufgeblasene, selbstbefriedigende Unsinn , soll OK sein. Aber Dienste wie Storify und Favstar, die wirklich nützlich oder lustig sind, sollen nichts taugen."

Auch der Instapaper-Gründer Marco Arment beschäftigt sich mit den Änderungen. Er fasst seine Kritik daran zusammen: "Ich würde sicherlich kein Geschäft auf Twitter aufbauen, und ich glaube kaum, dass ich noch irgendwelche nicht-trivialen Funktionen darauf aufbauen würde. Und wäre ich mit Twitter-Clients beschäftigt, würde ich mit der Arbeit an einem anderen Produkt beginnen."

Hingegen hält der Blogger und Politikberater Anil Dash die angekündigten Änderungen für unproblematisch – sie beträfen Twitter-Nutzer ohnehin nicht. Er wirft dem Unternehmen jedoch vor, sich unklar auszudrücken und zu viel Spielraum für Interpretationen zu lassen. (ck)