WinFX-Vorabversion für den Live-Betrieb

Microsoft hat eine neue Vorabversion der Programmierschnittstelle WinFX veröffentlicht und erlaubt erstmals, Teile davon auch in Produktiv-Umgebungen einzusetzen.

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Von
  • Hajo Schulz

Microsoft hat eine neue Vorabversion der Programmierschnittstelle WinFX veröffentlicht. Mit der January 2006 CTP (Community Technology Preview) bekommen Mutige erstmals die Möglichkeit, Teile nicht nur zum Testen im Labor, sondern auch im Produktiv-Einsatz zu verwenden.

Unter dem Stichwort WinFX fasst Microsoft mehrere für Windows Vista entwickelte, auf .NET 2.0 basierende APIs zusammen. Dazu gehört die Windows Presentation Foundation (WPF; ehemals "Avalon") zur Gestaltung von Bedienoberflächen, zum Anzeigen von Dokumenten und als neue allgemeine 2D- und 3D-Grafikschnittstelle. Ein weiterer Baustein von WinFX ist die Windows Communication Foundation (WCF; ehemals "Indigo"), mit der sich recht einfach Service-orientierte Anwendungen erstellen lassen und die eine sichere Kommunikation von Anwendungen über Rechnergrenzen hinweg garantiert. Außerdem enthält WinFX die Windows Workflow Foundation (WWF), die es Entwicklern erleichtern soll, Geschäftsprozesse in Anwendungen abzubilden. Obwohl ursprünglich als neue Programmierschnittstellen für Windows Vista konzipiert, gibt es auch auf Windows XP und Server 2003 zurückportierte WinFX-Versionen.

Für die im Rahmen der Januar-CTP erschienenen Versionen der WCF und der WWF bietet Microsoft erstmals so genannte Go-Live-Lizenzen an, die es Software-Herstellern erlauben, damit erstellte Anwendungen auch auf Produktiv-Servern einzusetzen oder an Kunden weiterzugeben, die damit im Wirkbetrieb arbeiten wollen.

Um WinFX-Anwendungen auszuführen oder zu entwickeln, benötigt man zunächst einmal die WinFX Runtime Components vom Microsoft-Server. Für Entwickler kommt auf jeden Fall das WinFX-SDK dazu. Um die Entwicklung von WinFX-Anwendungen mit dem Visual Studio 2005 zu erleichtern, bietet Microsoft zwei weitere Download-Pakete an: Eine Preview auf die Tools für die nächste Visual-Studio-Version (Codename "Orcas") enthält unter anderem einen visuellen Designer (Codename "Cider") zum Gestalten von WPF-Anwendungen und zum Bearbeiten der dazu verwendeten XAML-Dateien. Ein spezieller Designer für die von der WWF verwalteten Abläufe steht als separates Paket bereit. (hos)