Burning Man: Drohne liefert 3D-Figuren aus

Besucher des Wüsten-Festivals können sich einscannen lassen und erhalten später eine Plastikfigur aus dem 3D-Drucker – geliefert per Drohne an ihren aktuellen Aufenthaltsort. Das Projekt soll neuen Möglichkeiten zur Katastrophenhilfe den Weg ebnen.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Detlef Borchers
  • Philip Steffan

Das Projekt Reallocate will in Zusammenarbeit mit der Firma Aria auf dem am 27. August beginnenden Burning Man-Festival in der Wüste von Nevada zeigen, wie moderne Technologien im Zusammenspiel genutzt werden können, um humanitäre Hilfe zu beschleunigen. Beim Projekt BlueSky werden Menschen von einem 3D-Scanner aufgenommen und von einem Drucker als Püppchen ausgegeben, welches dann von einer Drohne auf dem Festivalgelände ausgeliefert wird.

Besucher des Festivals können in den Container des Projektes gehen und sich von einer Kinect-Kamera abtasten lassen. Aus den Daten wird die Druckvorlage für 3D-Drucker von Cubify erzeugt. Der Besucher bekommt einen GPS-Sender ausgehändigt und kann gehen. Die fertig gedruckte Figur wird einem Hexacopter untergeschnallt, der autonom per Satellitenortung den Weg zum Besucher finden soll. Wenn die Drohne ihre Position über dem Empfänger erreicht, ertönt ein Warnsignal. Hat der Gesuchte seine Figur erhalten, muss er nur noch den Sender zum Container des Projektes zurückbringen.

Die Figuren werden auf 3D-Druckern von Cubify hergestellt.

Was sich wie eine technikverliebte Spielerei ausmacht, hat einen ernsthaften Hintergrund. Nach Angaben von Reallocate soll der Container nach dem Festival eine Reise in den kanadischen Norden antreten, wo zwölf Inuit-Stämme aufgrund der Folgen des Klimawandels umgesiedelt werden. Der Container und die zugehörigen Drohnen sollen hier als "portables Innovationszentrum" einen ersten Härtetest bestehen. In Katastrophenfällen sollen die Drohnen das Gelände erkunden, nach Überlebenden suchen und Medikamente dorthin transportieren, wo Rettungskräften der Weg versperrt ist.

3D-Scanner und -Drucker sollen wiederum eine Rolle spielen, indem sie Schmuck von Eingeborenen duplizieren, der dann verkauft werden kann, wie der Reallocate-Gründer Mike North in einem Video erläutert. Ob der Container wirklich bei Burning Man auftaucht, steht noch nicht fest: BlueSky wird über die Spenden-Plattform Indiegogo finanziert und hat die notwendigen Reisekosten von 7800 US-Dollar noch nicht erreicht.

Der "Burning Man" im Jahr 2007

(Bild: Focal Intent, cc-by-2.0 )

(phs)