Indiens Regierung will Tweets zensieren

Nach den Auseinandersetzungen im Nordosten Indiens und der Hass-Kampagne, die in den sozialen Medien geführt wurde, will die indische Regierung jetzt auch Twitter zwingen, seine Inhalte zu zensieren.

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Von
  • Gilles Lopez

Die indische Regierung will einer Fehlinformations-Kampagne einen Riegel vorschieben und besteht bei Twitter auf der Zensur von Tweets. In der vergangenen Woche geisterten Meldungen durch die sozialen Medien, wonach Massaker an Indern verübt worden sein sollen, die aus nordöstlichen Regionen Indiens stammen. Mittlerweile haben sich diese Postings und Nachrichten als Falschmeldungen herausgestellt, sorgten aber bei den angeblich Betroffenen in ganz Indien für große Verunsicherung.

Das Bestreben Indiens, Inhalte Twitters zu kontrollieren, folgt auf einen Entscheid, bei dem bereits die Blockade von 250 Internetseiten angeordnet wurde. Die Gründe hierfür sind Massen-SMS und gefälschte Bilder auf Facebook, die dazu führten, dass Zehntausende von Menschen in Ihre Heimatregion Assam im Nordosten Indiens aufbrachen.

Twitter soll seine Inhalte in Indien zensieren.

(Bild: dpa, Armin Weigel/Archiv)

Laut einem Bericht der Tageszeitung "Times of India" bestätigten Facebook- und Youtube-Verantwortliche der indischen Regierung, dass diese Cyber-Angriffe von Pakistan aus geführt wurden, es ihnen jedoch nicht möglich sei, dagegen anzugehen. Anderen Medienberichten zufolge arbeiten sowohl Google als auch Facebook mit der indischen Regierung bereits an einer Lösung.

Twitter habe, berichtete die Times of India, auf Anfragen der indischen Regierung mehrfach verspätet geantwortet. Das Unternehmen habe zwar versprochen, "anstößige" Inhalte zu blockieren, diese Reaktion wird von Regierungskreisen aber als unzureichend angesehen. Daraufhin wurde Twitter informiert, dass möglicherweise rechtliche Schritte eingeleitet würden, da das Unternehmen im Bestreben, die Urheber der "aufrührerischen" Tweets zu finden, nicht ausreichend kooperiert hätte. Die indische Regierung erwäge, das amerikanische Ministerium für "Homeland Security " um Hilfe zu bitten, um den "Hass-Content" vom Netz zu nehmen, äußerte sich Staatssekretär R Chandrashekhar vom Ministerium für Telekommunikation gegenüber einem Fernsehsender. (gil)