Geldautomat umprogrammiert: Vierfache Auszahlung

In den USA sind über 200.000 Geldautomaten von einer Sicherheitslücke bedroht.

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Von
  • wro

Für jeden Schein, den ein Geldautomat ausgibt, wird die entsprechende Summe vom Konto des Kunden abgezogen. Doch in den USA hat nun ein Unbekannter, wie Mitte September bekannt wurde, einen Geldautomaten so umprogrammiert, dass dieser ihm das Vierfache dessen auszahlte, was er dafür von seinem Konto abgebucht bekam. Dazu musste er dem Automaten nur einprogrammieren, dass im Fach mit den 20-Dollar-Scheinen nun nur noch 5-Dollar-Scheine lägen. Die von den Aufstellern der Geldautomaten meist unverändert gelassenen Hersteller-Passwörter fanden sich ebenso wie die Bedienungs- und Programmieranleitungen der Geräte im Netz.

Da der Unbekannte eine Prepaid-Kreditkarte zur Abbuchung verwendete, konnte seine Spur nicht verfolgt werden. Der Betrug fiel nur deshalb neun Tage nach seinem letzten Besuch auf, weil er das Gerät an diesem Tag nicht mehr zurückgesetzt hatte und eine andere Nutzerin des Automaten schließlich an der Kasse der Tankstelle, an der er aufgestellt war, den unerwarteten Geldsegen meldete.

Wie oft Geldautomaten dieser Bauart, von denen in den USA über 200.000 aufgestellt sind, bereits unerkannt auf diese Art "gehackt" wurden, ist unbekannt. Die Hersteller haben nun zunächst einmal veranlasst, dass ihre Handbücher aus dem Netz verschwinden, das Patchen der Geräte, um ein Verwenden der Default-Passwörter auszuschließen, soll dagegen "wegen umfangreicher Sicherheitstests" noch Monate dauern. (wro) / (fr)