Die EFF will EMIs DRM für Audio-CDs untersuchen

Die Electronic Frontier Foundation (EFF) bittet die Verantwortlichen des Musikkonzerns EMI Group um die offizielle Erlaubnis, EMIs neuen Kopierschutz für Audio-CDs auf Sicherheitsprobleme für PC-Anwender untersuchen zu dürfen.

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Von
  • Detlef Grell

Die Electronic Frontier Foundation (EFF) bittet die Verantwortlichen des Musikkonzerns EMI Group in einem offenen Brief um eine öffentliche Erklärung, dass die Firma nicht juristisch gegen sicherheitstechnische Analysen des von EMI auf Audio-CDs benutzten DRMs vorgehen wird.

Die Electronic Frontier Foundation setzt sich für die Rechte von Verbrauchern ein, vornehmlich gegen Restriktionen durch Digitales Rechte Management (DRM) etwa bei Audio-CDs und DVDs. Nach der Panne mit den DRM-Rootkits , die Sony BMG auf Audio-CDs in den USA als Kopierschutzmaßnahme untergebracht hat, möchte die EFF durch Untersuchung des neuen DRM-Systems, das EMI benutzt, sicherstellen, dass dabei nicht ähnliche Mechanismen wie bei Sony BMG verwendet werden.

In ihrem offenen Brief (PDF) weist die EFF darauf hin, dass Sony BMG nach Bekanntwerden der Sicherheitsprobleme durch ihr DRM-System offiziell auf juristische Maßnahmen gegen Sicherheitsspezialisten, die das System analysiert und die Sicherheitsprobleme publik gemacht haben, verzichtet hat. Da aber einige Hersteller von DRM-Software in der Vergangenheit ein juristisches Vorgehen gegen Sicherheitsanalysen angedroht haben, bittet die EFF um die offizielle Erlaubnis. Nicht zuletzt auch, weil EMIs End User Licensing Agreement (EULA) für die Benutzung ihrer CDs eine Untersuchung auf PC-Sicherheitsprobleme zu verbieten scheine. Die EFF vertritt jedoch die Meinung, dass ein Musik-Konsument ein Recht auf explizite Auskunft darüber habe, dass kopiergeschützte Audio-CDs kein Sicherheitsrisiko für seinen PC bergen.

EMI bestätigte, dass die Anfrage der EFF eingegangen sei und darüber beraten werde. Gegenüber ZDNet UK habe ein EMI-Sprecher angemerkt , dass EMI-CDs klar als "content-protected" deklariert seien und dass es keinerlei Rootkit-Verwicklungen gebe. Die Software auf den CDs würde auch niemals DRM-Software ohne Erlaubnis des Anwenders auf seiner Festplatte installieren. (gr)