Internet per TV-Kabel

Triple-Play übers TV-Kabelnetz: Internet, Telefon und Fernsehen mit einem Anschluss

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TV-Kabelnetze machen der DSL-Technik an immer mehr Orten Konkurrenz. Mit einem rückkanalfähigen Breitbandzugang können Kabelkunden zu einem günstigen Preis über denselben Anschluss fernsehen, telefonieren und schnell im Internet surfen. Technisch ist Internet per TV-Kabel gleichauf mit DSL, schreibt c't in der aktuellen Ausgabe 3/06.

Bis vor kurzem gab es in Deutschland für einen schnellen Internetzugang kaum eine Alternative zu DSL. Während in anderen Ländern Internet über das TV-Kabelnetz schon lange zum Standard gehört, fällt hierzulande erst jetzt der Startschuss. Grund: Das TV-Kabel ist nicht per se internettauglich und erst mit der Unabhängigkeit der Kabelgesellschaften vom Ex-Monopolisten Telekom konnte die Nachrüstung der Infrastruktur in den Kabelnetzen erfolgen.

Während DSL in der Regel mit einem teuren Telefonanschluss gekoppelt ist, offerieren die Kabelbetreiber Internet in Verbindung mit dem TV-Anschluss. Damit ist das Angebot besonders für diejenigen interessant, die ihren Festnetz-Telefonanschluss komplett abschaffen möchten, um die in den vergangenen Jahren stetig gestiegene Grundgebühr einzusparen. Die Anschaffung eines geeigneten Routers für 100 bis 150 Euro rechnet sich insbesondere für Kabel-TV-Nutzer innerhalb weniger Monate. Flatrates für den Internet-Zugang über das TV-Kabel sind preisgünstig und Telefonate ins Festnetz lassen sich per Voice over IP (VoIP) erledigen.

Weil Internet per TV-Kabel die gleichen Bandbreiten bietet wie DSL, funktionieren auch anspruchsvolle Anwendungen wie Online-Spiele oder größere Downloads reibungslos. Die gleichzeitige Nutzung von Internet und Kabelfernsehen ist unproblematisch, denn die beiden Dienste beeinflussen sich gegenseitig nicht. Für die Installation der neuen Kabelbuchse und die Überprüfung der Verstärkeranlage kommt üblicherweise ein Techniker des Kabelunternehmens ins Haus.

Allerdings haben die deutschen Kabelgesellschaften oft keinen direkten Zugang zum Endkunden. Die Hausverteilernetze liegen in den Händen von Wohnbau- und Netzbetreibergesellschaften, die sich querstellen können, selbst wenn die Infrastruktur bereits vorhanden ist. (uk)