Raspberry Pi: MPEG-2- und VC-1-Lizenzen erhältlich

Mit den nun erhältlichen Lizenzschlüsseln dekodiert der Kleincomputer nicht mehr nur H.264 in Hardware.

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Von
  • Christiane Rütten

Die Raspberry Pi Foundation bietet nun zusätzliche Video-Codec-Lizenzen zum Kauf an. Die MPEG-2-Decode-Lizenz kostet rund 3 Euro, die Decode-Lizenz für den Microsoft-Codec VC-1 rund 1,50 Euro. Beide Lizenzen sind im Raspberry-Pi-Shop erhältlich und erfordern die Bindung an die Seriennummer des Broadcom-Chipsatzes eines Raspberry Pis, die bei der Bestellung anzugeben ist. Damit reagiert der Hersteller auf anhaltende Kritik seitens Teilen der Nutzerschaft, die den Kleincomputer auch als Media-Center einsetzen möchte.

Wer seinen Raspberry Pi etwa mit OpenELEC oder Raspbmc zum Media-Center umgerüstet hat, stellt schnell fest, dass der Bildschirm etwa bei MPEG-2-Videos schwarz bleibt. Grund dafür ist, dass der Hersteller zur Einhaltung des Verkaufspreisziels von 25 bzw. 35 US-Dollar an den erforderlichen Lizenzen gespart hatte – eine Entscheidung, die die Foundation nun in ihrem Blog als Fehleinschätzung bezeichnete. Von Haus aus verarbeitet der BCM2708-Chipsatz im Raspberry Pi daher nur das H.264-Format in Hardware; für eine reine Software-Codec-Lösung ist der 700-MHz-ARM-Prozessor wahrscheinlich zu schwach, was die Brauchbarkeit als Multimedia-Client stark einschränkte.

Im Zuge der Lizenzrecherchen stellte die Raspberry Pi Foundation überraschend fest, dass die bestehende Standardlizenzierung nicht nur die Dekodierung, sondern auch das Encoding von H.264 in Hardware erlaubt. Die Unterstützung soll mit künftigen Software-Updates freigeschaltet werden. (cr)