Microsoft: Gefälschte MS-Office-Versionen im Umlauf

Microsoft warnt vor gefälschten Versionen von "Microsoft Office Home and Business 2010". Die mit den Product Key Cards (PKC) gelieferten Produkt Keys ermöglichen keine Aktivierung der Software.

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Von
  • Georg Schnurer

Nach Informationen des Microsoft Produktidentifikationsservice (PID) befinden sich derzeit mehrere zehntausend gefälschte Exemplare von "Microsoft Office Home and Business 2010" im Umlauf. Betroffen sind sogenannte Product Key Cards (PKC), die nur den Produktschlüssel und keinen Datenträger enthalten. Die Installationsprogramme werden hier direkt von der Microsoft-Webseite heruntergeladen und mit dem in PKC enthaltenen Schlüssel freigeschaltet.

Die Fälschungen waren aufgefallen, nachdem zwei Händler aus Österreich und Deutschland bei Stichproben in einer neuen Lieferung Unstimmigkeiten beim Echtheitszertifikat und Rechtschreibfehler im Begleitmaterial entdeckt hatten. Die Händler sandten die verdächtigen Softwarepakete daraufhin an Microsofts PID, wo sich der Verdacht auf Fälschung bestätigte.

Die Fakes stammen nach Überzeugung von Microsoft aus Süd- und Osteuropa. Microsoft hat inzwischen Strafantrag bei der Staatsanwaltschaft München gestellt, wo die Ermittlungen nach Angaben des Softwarekonzerns bereits auf Hochtouren laufen.

Gefälschte Office-Versionen im Umlauf (3 Bilder)

Schlamperei beim Fälschen ermöglicht auch dem Laien die schnelle Identifizierung: So viele Rechtschreibfehler druckt Microsoft einfach nicht auf die Karte mit dem Productlabel-Key. (Bild: Microsoft)

Die Fälschungen lassen sich auch von Laien recht einfach erkennen. So fehlt bereits auf der Umverpackung neben dem Logo das "R" im Kreis für die regisrierte Marke. Auffällig sind auch die vielen Rechtschreibfehler auf der Karte mit dem Produktkey-Label. Ein weiteres, nicht so einfach zu erkennendes Fälschungsmerkmal findet sich auf dem COA (Certificate of Authenticity): Im Bereich des Sicherheitsstreifens sind beim Original kreisförmige Bereiche erkennbar, in denen das Papier dünner und damit durchlässiger erscheint. Bei den Fälschungen fehlt dieses Merkmal hingegen.

Händler und Kunden sollten kürzlich erworbene Versionen von "Microsoft Office Home and Business 2010" auf die genannten Merkmale hin prüfen, um auszuschließen, einer Fälschung aufgesessen zu sein. Im Zweifelsfall hilft der PID-Service bei der Identifizierung möglicher Fälschungen.

Wer als Endkunde eine Fälschung erworben hat, sollte sich unverzüglich bei seinem Händler melden und die Fälschung reklamieren. Der Händler ist verpflichtet, die gefälschte Ware gegen ein Originalprodukt auszutauschen beziehungsweise den Kaufpreis zu erstatten. Händler, die der Fälschung aufgesessen sind, können sich in der Regel bei ihrem Vorlieferanten schadlos halten. (gs)