Deutsches IPv6-Gremium trommelt für künftigen Internet-Standard

Das vom Direktor des Potsdamer Hasso-Plattner-Instituts geleitete Gremium, das dem internationalen IPv6-Forum angehört, beklagt die Verknappung von Adressen und signifikante Sicherheitsdefizite bei IPv4.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Das IPv6-Forum, dem mehr als 50 nationale Gremien angehören, bekommt Zuwachs aus Deutschland: Das German IPv6 Council, das von Professor Christoph Meinel, Direktor des Potsdamer Hasso-Plattner-Institut (HPI) geleitet wird, engagiert sich für die zügige Einführung von IPv6 als Internet-Standard.

In einer heute verbreiteten Presseerklärung beklagt das Gremium als "größte Nachteile" von IPv4 die "immer stärkere" Verknappung von Internetadressen und "signifikante Sicherheitsdefizite". In der Tat ringen Interessenvertreter aus verschiedenen Kontinenten um den Vergabemodus für die letzten freien IPv4-Blöcke. Bereits vier Fünftel der rund 4,3 Milliarden IPv4-Adressen sind zugeteilt. Hingegen verspricht ein auf IPv6 basierendes Mega-Netz, das der gleichnamige Beitrag auf heise Netze beschreibt, eine mit 2128 unvorstellbar große Zahl von Adressen.

Die Initiative zur Gründung des German IPv6 Council, dem noch nicht näher benannte Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft angehören sollen, ging vom Vorsitzenden des IPv6-Forums, Latif Ladid, der zugleich Vorsitzender der IPv6-Projektgruppe der Europäischen Union und Bevollmächtigter der Internet Society ist, aus. Diese nichtstaatliche Organisation ist weltweit für die Pflege und Weiterentwicklung der Internetinfrastruktur zuständig. (ssu)