Sony Frankreich streicht 230 Arbeitsplätze im Elsass

Sony hatte im Elsass zeitweise mit der Produktion von CD-Playern, Autoradios und Videorecordern bis zu 1600 Personen beschäftigt. Grund für den aktuellen Stellenabbau sei hauptsächlich, dass keine Mobiltelefone mehr für Sony Ericsson produziert würden.

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  • dpa

Sony Frankreich streicht 230 von fast 800 Arbeitsplätzen in seiner Produktionsanlage im elsässischen Ribeauvillé. Die Fabrik müsse sich auf die Veränderungen des Weltmarktes einstellen, sagte ein Sprecher des Unternehmens. Grund für den Abbau der Stellen ist nach Angaben eines Arbeitnehmervertreters hauptsächlich, dass keine Mobiltelefone mehr für Sony Ericsson produziert würden. In Zukunft werde man sich auf die Reparatur von Laptops, Videorecordern und digitalen Fotoapparaten konzentrieren, hieß es.

Sony hatte seine Niederlassung im Elsass 1986 eingeweiht und zeitweise mit der Produktion von CD-Playern, Autoradios und Videorecordern bis zu 1600 Personen beschäftigt. Der Markt für Videobänder ist im Zuge der Digitalisierung allerdings stark geschrumpft, und die Lohnkosten im Elsass sind im Vergleich zu chinesischen Billigproduzenten nicht mehr konkurrenzfähig.

Mit der Gründung seiner Filiale hat Sony vor 20 Jahren eine Vorreiter-Rolle für japanische Unternehmen gespielt. Es folgten andere Elektronik-Unternehmen wie Matsushita, Ricoh, Yamaha Electronique und Sharp, die im Oberelsass Zentren für die Belieferung des europäischen Marktes gründeten und in ihren besten Zeiten bis 2001 bis zu 4500 Personen beschäftigten. Für die Kinder der japanischen Angestellten war sogar eine japanische Schule eingerichtet worden, die vor einigen Jahren angesichts des Rückgangs der Schülerzahlen ihren Betrieb eingestellt hat. (dpa) / (jk)