Hoch aufgelöste Bilder der Mondoberfläche stehen im Netz

Mehr als dreißig Jahre lagerten sie bei minus 18 Grad in Gefrierschränken, jetzt können sie im Internet betrachtet werden: Fotos vom Mond, die im Rahmen der Apollo-15-Mission aus einer Höhe von 97 Kilometern aufgenommen wurden.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der Mond aus einer Höhe von 97 Kilometern fotografiert.

Seit mehr als dreißig Jahren lagern sie bei minus 18 Grad in Gefrierschränken und gesehen haben sie bislang nur wenige Wissenschaftler: Filmrollen mit besonders hoch aufgelösten Bildern der Mondoberfläche, die im Rahmen der Apollo-Missionen 15, 16 und 17 in den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts aufgenommen wurden. Künftig soll aber jedermann die Bilder betrachten können. Im Rahmen eines neuen Digital-Archiv-Projekts beauftragte die NASA die Arizona State University (ASU) mit dem Einscannen der seltenen Aufnahmen, von denen einige schon über das Internet abrufbar sind.

In solchen Behältern wird das Original-Filmmaterial seit über 30 Jahren aufbewahrt.

Die bereits zugänglichen Bilder stammen von einer sogenannten Metric Camera (MC), die an Bord der Kommandokapsel der Apollo-15-Mission installiert war und die Mondoberfläche aus einer Höhe von rund 97 Kilometern kartographierte. Insgesamt sollen die Mitarbeiter der Space Exploration Resources (SER) der Arizona State University in den kommenden drei Jahren rund 35.000 Bilder der US-amerikanischen Mondmissionen für das Apollo Image Archive einscannen, darunter etwa 20.000 Hasselblad-Fotos in Farbe und Schwarz-Weiß.

Das Einscannen übernimmt eine Digital Scanning Workstation von Leica. [Alle Bilder: ASU]

Um die Original-Filmrollen, die das Johnson Space Center (JSC) der NASA in Houston (Texas) nicht verlassen dürfen, einscannen zu können, müssen die ASU-Wissenschaftler die Film-Kanister zunächst in einem Kühlschrank auftauen. Nach 24 Stunden werden sie dann aus den Kanistern genommen und anschließend einen weiteren Tag bei Raumtemperatur gelagert. Zum Einscannen verwenden die Wissenschaftler eine Digital Scanning Workstation (DSW 700) von Leica. Wer die Bilder als 16-bit-TIFFs herunterladen will, sollte über eine breitbandige Internetverbindung verfügen: Jede Aufnahme belegt etwa 1,3 GByte Speicherplatz. Die Aufnahmen liegen aber auch in verschiedenen PNG-Formaten vor. (pmz)