Reporter ohne Grenzen: Weltweit 130 Journalisten in Haft

Kommenden Montag begeht die UN zum 60. Mal den Tag der Menschenrechte. Aus diesem Anlass weist die Organisation auf Journalisten hin, die wegen ihrer Recherche oder Berichte inhaftiert wurden.

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Anlässlich des Internationalen Tags der Menschenrechte am kommenden Montag weist die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) darauf hin, dass weltweit 130 Journalisten wegen ihrer Recherche und Berichte inhaftiert seien. Wie im vorigen Jahr seien es weltweit rund 30 Regierungen, die unbequeme Journalisten wegsperren lassen, heißt es in einer Mitteilung. Für deren Machthaber sei Gefängnis die einzige Antwort auf öffentliche Kritik durch die Medien.

Die meisten Journalisten würden aus Gründen der "nationalen Sicherheit" festgenommen. Die Anklagen lauteten "Störung der öffentlichen Ordnung", "Destabilisierung des Staates" und "Gefährdung der inneren Sicherheit". Über 20 Prozent von ihnen sind zu Strafen zwischen fünf und zehn Jahren verurteilt.

In China sitzen 33, in Kuba 24 Journalisten in Haft. Diese beiden Länder seien seit vier Jahren die "weltweit größten Gefängnisse für Journalisten". Besonders schlimm sei die Lage in Eritrea. Von 15 inhaftierten Journalisten seien vermutlich vier wegen der desolaten Zustände in den Gefängnissen gestorben. Neben den 130 Journalisten seien auch sechs Medienassistenten und 63 Internet-Dissidenten hinter Gittern. Die einzige Frau unter den Inhaftierten ist Agnès Uwimana Nkusi in Ruanda. (anw)