IFA

Rekordbeteiligung bei der Internationalen Funkausstellung [Update]

60 Prozent der Aussteller kommen aus dem Ausland.

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  • dpa

Die 47. Internationale Funkausstellung (IFA) in Berlin verzeichnet nach Angaben des Veranstalters eine Rekordbeteiligung. Auf der weltgrößten Branchenschau zeigen von diesem Freitag an 1212 Aussteller aus 32 Ländern Neuheiten und Weiterentwicklungen der Unterhaltungselektronik sowie Informations- und Kommunikationstechnik, hieß von der Messe Berlin.

60 Prozent der Aussteller kommen aus dem Ausland, das sei die größte internationale Beteiligung der letzten Jahre, sagte Messe-Geschäftsführer Christian Göke. Seit 2006 findet die IFA jährlich statt, nachdem es die Show der Unterhaltungselektronikbranche zuvor nur alle zwei Jahre gab: Die Industrie reagiere damit auf die rasante Marktentwicklung mit zweistelligen Zuwachsraten und der Präsentation innovativer Produkte in immer kürzeren Zeitabständen, hatte der IFA-Veranstalter gfu zu der Umstellung erklärt.

[Update]:
Die IFA soll der Branche nach den Hoffnungen von Veranstalter, Branchenverbänden und Ausstellern noch mehr Schwung geben und auch für eine positive Entwicklung im kommenden Jahr sorgen. Die Zuwächse in der zweiten Jahreshälfte würden die guten Zahlen der ersten sechs Monate übertreffen, prognostizierte Rainer Hecker, Aufsichtsratschef gfu. "Die IFA- Impulse werden noch für eine positive Entwicklung in 2008 sorgen." Erfreulich für die Branche sei, dass die Verbraucher in Deutschland auch wieder bereit seien, teurere Geräte zu kaufen. "Die Geiz-ist- Geil-Einstellung ebbt ab."

In den zehn wichtigsten europäischen Ländern soll der Umsatz 2007 für reine Unterhaltungselektronik um 5,3 Prozent auf 62,3 Milliarden Euro steigen. In Deutschland rechnet Hecker mit einen Plus von 4,6 Prozent auf 14 Milliarden Euro. Mit privat genutzter Kommunikations- und Informationstechnologie werde mit einem Umsatzplus von zwei Prozent auf über 23 Milliarden Euro gerechnet. Wachstumsträger seien flache LCD-Fernsehgeräte, digitale Kameras, MP3-Player, Navigationsgeräte sowie Videospiele, Mobiltelefone und Notebooks. Im ersten Halbjahr wuchs in Deutschland der Umsatz mit klassischer Unterhaltungselektronik um 2,6 Prozent, insgesamt legte der Markt inklusive privater IT- und Telekom-Technologie um 4,9 Prozent zu.

Mit über 60 Prozent ausländischer Aussteller gibt der Messe zufolge die größte internationale Beteiligung der letzten Jahre. "Die Vorzeichen für einen erfolgreichen Veranstaltungsverlauf sind damit exzellent", sagte Geschäftsführer Christian Göke. Der Branche werde ein optimales Umfeld für ihre Geschäfte geboten. 2006 waren in den Hallen unter dem Funkturm Verträge für 2,5 Milliarden Euro gezeichnet worden. Den bisherigen Ausstellerrekord hatte die IFA im Jahr 2005 mit 1202 Unternehmen verbucht. Als sie im vergangenen Jahr zum jährlichen Rhythmus überging, konnten einige Aussteller ihre Messebudgets nicht mehr anpassen und kamen nicht.

Hecker, der auch Chef des Fernseherherstellers Loewe ist, sieht bei den Verbrauchern einen Trend zum höherwertigen neuen Produkten. "Die Bereitschaft der Konsumenten, für mehr Qualität auch mehr Geld auszugeben, spiegelt sich in vielen Neuheitentrends der diesjährigen IFA." Bei TV-Geräten sieht die Branche für Flachbildschirme auf längere Sicht ein gutes Geschäft, denn 80 Prozent der Fernseher in den Haushalten seien noch alte Röhrengeräte. Daneben wird auch der Bedienungskomfort immer wichtiger. Das sei die größte Herausforderung für die Hersteller, räumte Hecker ein. High-Definition (HD) werde auch bei Camcordern ein Thema. HD-Aufnahmetechnik war auf der IFA 2006 noch eine Rarität, jetzt ist sie laut Hecker schon Standard. Neben klaren Sound für Fernsehen und DVD sei Mobilität bei Fernsehen, Musik sowie Internet-Zugang und Kommunikation ein Trend. (dpa) / (jk)