Premiere unterbricht Vermarktung von Arena über Satellit

Nach Gesprächen mit dem Bundeskartellamt über Geschäfte mit Arena und Unity Media will Premiere "Spielraum" gewinnen.

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Die Premiere AG hat nach Gesprächen mit dem Bundeskartellamt die Vermarktung des Bundesliga-Senders Arena über Satellit auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Premiere-Chef Georg Kofler erläutert in einer Börsenpflichtmitteilung, "die Prüfung durch das Kartellamt ist langwieriger und umfassender als erwartet. Durch die Aussetzung der Vermarktung gewinnen alle Beteiligten den nötigen Spielraum, die Transaktion detailliert zu bewerten und gegebenenfalls anzupassen". Kunden, die "Bundesliga live" via Satellit bereits empfangen, sind von der Entscheidung nicht betroffen, erst recht nicht die Vermarktung im Kabel. Premiere könne auch künftig in 13 von 16 Bundesländern Arena anbieten und via Kabel ausstrahlen, heißt es in der Mitteilung.

Hintergrund ist die laufende Überprüfung eines Vertrages zwischen Unity Media, Arena und Premiere vom 8. Februar 2007. Er sieht vor, dass Premiere über Satellit in ganz Deutschland das Fußball-Bundesliga-Angebot des Konkurrenten Arena verbreiten kann. Im Gegenzug übernimmt Arena über eine Kapitalerhöhung 16,7 Prozent der Premiere-Anteile. Ein unternehmerischer Einfluss von Arena soll durch die Verwaltung der Anteile durch ein unabhängiges Finanzinstitut ausgeschlossen werden.

Unity Media, Arena und Premiere bemühen sich laut Mitteilung, die Bedenken des Kartellamtes so schnell wie möglich auszuräumen. Diesem war im Februar noch nicht klar, ob es sich bei der Kooperation überhaupt um einen Zusammenschluss handele, der unter die Fusionskontrolle falle und daher beim Kartellamt angemeldet werden müsse. Spätestens bis zum 31. Mai 2007 wollen die Vertragspartner ein "kartellrechtlich unbedenkliches Modell" entwickeln. (anw)