Acht Jahre Haft fĂĽr russische Online-Erpresser

Die drei BetrĂĽger konnten vor ihrer Verhaftung unter Androhung von Denial-Of-Service-Angriffen in nur vier Monaten mehrere Millionen US-Dollar erbeuten.

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Von
  • Christiane RĂĽtten

Ein russisches Gericht hat drei Online-Erpresser zu jeweils acht Jahren Haft und 3700 US-Dollar Geldstrafe verurteilt. Wie die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti berichtet, haben die drei russischen Männer mehrere internationale Internet-Firmen um insgesamt über vier Millionen US-Dollar erleichtert. Die Richter urteilten vergleichsweise milde. Bei den insgesamt 19 Anklagepunkten – darunter auch andere Computerverbrechen – hätten sie jeweils eine Höchststrafe von 15 Jahren verhängen können.

Die Verurteilten Ivan Maksakov, Alexander Petrov und Denis Stepanov haben in einem Fall durch ihre verteilten Denial-of-Service-Attacken das Online-Wettbüro Canbet um mehrere hunderttausend US-Dollar geschädigt, weil es der Geldforderung von 10.000 US-Dollar nicht nachkommen wollte. Über einen Zeitraum von vier Monaten sollen die Männer insgesamt 55 derartige Angriffe gegen Firmen in 30 Ländern verübt haben.

Bei DDoS-Angriffen fluten Tausende von Rechnern die Server mit Anfragen, bis er oder die vorgeschaltete Infrastruktur wegen Überlastung den Dienst versagen. Bei den angreifenden Rechnern handelt es sich zumeist um Windows-Systeme, die mit einem Hintertürprogramm inifiziert wurden. Über diesen Zugang lässt sich der Rechner dann ohne das Wissen des Anwenders beliebig fernsteuern. Nicht selten sind zehntausende solcher Bots zu einem gemeinsam agierenden Bot-Netz zusammengeschlossen, deren Datenflut auch gut ausgebaute Server kaum widerstehen können.

Maksakov und Stepanov konnten im September 2004 durch einen konzertierte Ermittlungen der Britischen High-Tech Crime Unit, Interpol, FBI und des russischen Innenministeriums verhaftet werden, Petrov erst Mitte vergangenen Jahres. (cr)