Elektronische Gesundheitskarte: Neue Zahlen braucht das Land

Die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) wird nach Angaben der Vorsitzenden des Ersatzkassenverbandes teurer als erwartet.

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Von
  • Detlef Borchers

Die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) wird teurer als erwartet. Dies behauptete Doris Pfeiffer, die Vorsitzende des Ersatzkassenverbandes auf der eHealth 2007 in Berlin.

Pfeiffer, die derzeit als Chefin des kommenden Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen gehandelt wird, bezifferte die Investitionskosten für die Einführung der eGK auf 1,6 Milliarden Euro. Diese Einschätzung liegt bereits über den 1,4 Milliarden, die die Bundesregierung veranschlagt und nun in einer Antwort auf eine Anfrage der FDP-Fraktion bestätigte (PDF-Datei). Dabei präsentierte Pfeiffer in Berlin eine drastisch von den Prognosen abweichende Folgerechnung. Nach dieser Rechnung soll die Gesundheitskarte erst in neun Jahren die Kosten für das Gesamtsystem einspielen. In diesen neun Jahren werden Pfeiffer zufolge 14 Milliarden Euro benötigt, um das System zu installieren.

Mit diesen Zahlen bestätigt die künftige Vertreterin aller Krankenkassen eher die umstrittene Studie der Beratungsgesellschaft Booz Allen Hamilton, die der Chaos Computer Club als befreites Dokument präsentierte. Indes ist die Debatte um die Kosten der eGK noch nicht abgeschlossen: Am 14. Mai lädt das Berliner Institut für Forschung und Beratung im Gesundheitswesen zu einer Tagung über die elektronische Gesundheitskarte, was sie kostet und wem sie nutzt.

Siehe dazu auch den Online-Artikel in c't – Hintergrund mit Links zur aktuellen und bisherigen Berichterstattung über die elektronische Gesundheitskarte und die Reform des Gesundheitswesens:

(Detlef Borchers) / (jk)