Euronics kämpft - trotz Rekordumsatz

Die Händlerverbundgruppe Euronics setzte 2011 16,2 Milliarden Euro um. Richtig zufrieden ist das Unternehmen aber nicht, da es 2012 in einigen Regionen Europas deutliche Umsatzrückgänge hinnehmen musste.

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Von
  • Robert Höwelkröger

Hans Carpels, Präsident von Euronics International, glaubt fest an die Ziele seines Unternehmens, trotz der Umsatzeinbrüche in einigen südeuropäischen Ländern.

Euronics International präsentiert sich während der IFA 2012 selbstbewusst als eine der größten Resellerverbundgruppen in Europa. Das Unternehmen ist derzeit die Nummer zwei im europäischen Handelsgeschäft hinter Media Saturn und vor expert. Zuletzt wurden mit EEL in Schweden und Media Expert neue Partner in Regionen gewonnen, in denen der Händlerverbund noch nicht präsent war. Expandiert wird auch außerhalb Europas: Auch in Tunesien hat Euronics kürzlich drei Filialen eröffnet. Damit ist man nun auch in Nordafrika zu finden. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen seinen Umsatz auf 16,2 Milliarden Euro steigern können. Dabei liegt der Anteil des traditionellen Verkaufs derzeit bei gut 83 Prozent, der Vertriebskanal Online macht 17 Prozent des Umsatzes aus.

Bis 2015 hofft Europachef Hans Carpels noch die Umsatzmarke von 20 Milliarden Euro zu knacken. Allerdings bläst Euronics europaweit der Wind ins Gesicht. In diesem Jahr habe das Unternehmen, so Carpels, mit heftigen Verlusten beispielsweise in Spanien (-10 %), Portugal (-16,2 %) oder in Griechenland zu kämpfen. Zum Vergleich dazu legte Euronics in Deutschland um 4,2 Prozent zu.

Die europaweit größten Umsatzrückgänge gab es laut Carpels in den Sparten Consumer Electronics und Foto. Hier verlor der Verbund im Vergleich zum Vorjahr 6,2 (Consumer Electronics) beziehungsweise knapp 1 Prozent (Foto-Sparte). Lukrativ verlaufe dagegen das Telekommunikationsgeschäft mit einem plus von 11,8 Prozent.

Um die Umsatzmarke von 20 Milliarden Euro bis 2015 dennoch zu knacken, müsse sich Euronics nach Überzeugung von Carpels verstärkt auf neue Entwicklungen und neue Technologien ausrichten. So will das Unternehmen in einem ersten Schritt das Sortiment um OLED-Geräte erweitern und sich vermehrt um das Thema Smartphones und Tablets kümmern. Dabei wird es nach Aussage von Hans Carpels immer wichtiger, energiesparende Produkte anzubieten. Der Handel vor Ort könnte hier mit aktiver Kaufberatung und direkter Kundenansprache punkten. Generell sei es ein Pluspunkt der Euronics-Partner, dass die Kunden die Produkte dort live vor Ort erleben könnten. Zudem könnten die Partner dank des gut geschulten Personals auch vermehrt Dienstleistungen rund um die verkauften Produkte erbringen. Das helfe dem Kunden und generiere zusätzlichen Umsatz für die Partner, zeigte sich der Euronics-Chef überzeugt. Mit diesem Mehrwert will Euronics seine Ziele europaweit erreichen, neue Kunden gewinnen. Man ist sich sicher, so den negativen Trend in einigen Ländern ausgleichen zu können. (roh)