Sharp-Aktie fällt nach Berichten über schlechteren Foxconn-Deal

Nachdem wieder Gespräche über den Einstieg des Auftragsfertigers Foxconn laufen, geriet die Sharp-Aktie weiter unter Druck.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 13 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Die Aktie von Sharp ist am Montag wieder deutlich gefallen, nachdem japanische Medien über einen schlechteren Deal beim Einstieg des Auftragsfertigers Foxconn berichtet hatten. Nach Informationen der Wirtschaftszeitung Nikkei könnte Foxconn die Aktien zu einem deutlich niedrigeren Preis bekommen als ursprünglich vereinbart.

Weiterer Druck auf die Aktie kam von einer Herabstufung durch Standard & Poor's. Die Agentur senkte das Sharp-Rating auf BB+. Ab dieser Stufe wird ein Einstieg nicht mehr empfohlen.

Der für Sharp sehr wichtige Einstieg von Foxconn muss nachverhandelt werden, weil die Aktie seit der ursprünglichen Vereinbarung von März mehr als die Hälfte ihres Werts verloren hat. Foxconn wollte knapp 10 Prozent an Sharp zu 550 Yen pro Aktie kaufen. Das hätte Sharp rund 67 Milliarden Yen (derzeit 680 Millionen Euro) eingebracht. Doch die Sharp-Aktie stürzte als Reaktion auf die jüngsten riesigen Verluste ab, bevor der Deal abgeschlossen werden konnte. Am Montag kostete sie nach einem Minus von gut sechs Prozent 186 Yen.

Seit vergangener Woche verhandeln Sharp und Foxconn über eine Anpassung des Deals. Die Sharp-Aktie war bereits am Freitag abgesackt, nachdem der Foxconn-Chef Terry Gou ohne Bekanntgabe einer Einigung abreiste. Nikkei berichtete jetzt, Foxconn könnte die Aktien zum Durchschnittskurs der vergangenen Monate bekommen. Zuvor war auch spekuliert worden, Foxconn könnte eventuell einen höheren Anteil bekommen.

Der taiwanische Auftragsfertiger Foxconn produziert unter anderem für Apple, Dell oder Hewlett-Packard. Für Sharp ist der Deal wichtig, weil er inmitten hoher Verluste frisches Geld bringen soll. Außerdem will Foxconn die Produktion einer großen LCD-Fabrik abnehmen, während Sharp wie andere Unternehmen der Branche an Überkapazitäten leidet. Zuletzt wurde über mögliche Alternativen wie einen neuen Riesen-Kredit der Gläubigerbanken oder eine Investition von Konkurrenten wie Kyocera oder Toshiba spekuliert. Nach jüngsten japanischen Berichten prüft Sharp auch, den geplanten Stellenabbau von 5000 auf 10.000 Mitarbeiter auszuweiten. (anw)