Samsung wehrt sich gegen Vorwürfe wegen Kinderarbeit

Das südkoreanische Unternehmen hat auf Vorwürfe einer Arbeitnehmerrechte-Organisation reagiert, in eigenen Werken und bei Auftragsfertigern würden Mitarbeiter im Alter unter 16 Jahren beschäftigt.

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Samsung hat auf Vorwürfe reagiert, beim Auftragsfertiger HEG Electronics im chinesischen Huizhou und in eigenen Werken würden Kinder beschäftigt. Eine Untersuchungskommission habe herausgefunden, dass keiner der Arbeiter bei HEG jünger als 16 Jahre alt ist, heißt es in einer Mitteilung. Allerdings seien andere Mängel festgestellt worden, die behoben werden sollen.

Die Südkoreaner reagieren auch auf Vorwürfe der Arbeitnehmerrechteorganisation China Labor Watch, in Samsung-eigenen Fertigungsstätten in China würden Kinder beschäftigt. Die Südkoreaner betonen, keine Kinderarbeit zu tolerieren. Zudem werde das Unternehmen die Arbeitszeitregelungen dort überprüfen wie zum Beispiel das Anordnen von Überstunden, wenn der Produktionsprozess für neue Geräte beginne.

China Labor Watch hatte Samsung zunächst im August beschuldigt, dass bei HEG möglicherweise bis zu 100 Kinder damit beschäftigt seien, für das südkoreanische Unternehmen Geräte zusammenzubauen. Samsung hat daraufhin nach eigenen Angaben die Zustände in dem Werk untersuchen lassen. Dabei seien sämtliche Mitarbeiter überprüft worden. Es gebe zwar einige Mitarbeiter, die jünger als 18 sind, doch sie würden dort legal beschäftigt.

Die Prüfer haben laut Samsung allerdings bei HEG einige Missstände festgestellt. So würden Arbeiter, die zu spät kommen oder gar nicht an ihrem Arbeitsplatz erscheinen, systematisch bestraft; die Praxis sei seit 2008 in China verboten. Arbeiter hätten wöchentlich mehr als 9 Überstunden abgeleistet, was gegen die örtlichen Gesetze verstoße. Auch halte HEG nicht immer die Gesundheits- und Sicherheitsrichtlinien ein.

Samsung hat HEG nach eigenen Angaben aufgefordert, die Zustände sofort zu verbessern. Das chinesische Unternehmen müsse unbedingt alle Arbeitsgesetze einhalten. Falls HEG Kinder beschäftige, werde Samsung sofort sämtliche Aufträge zurückziehen.

Samsung will darüber hinaus bis Ende September sämtliche 105 Zulieferunternehmen in China überprüfen, die ausschließlich für die Südkoreaner produzieren. Dafür sollen rund 100 Samsung-Mitarbeiter nach China geschickt werden. Bis Ende des Jahres sollen darüber hinaus auch Dokumentationen über 144 chinesische Firmen angefertigt werden, die auch für andere Unternehmen außer Samsung arbeiten. (anw)