Neues Radiohead-Album auf CD und vielleicht bald bei iTunes

Mit ihrem Download-Angebot mit freier Preisgestaltung hat die britische Band Radiohead für Aufsehen gesorgt. Jetzt ist der Online-Shop zu, und die neue Platte erscheint auf CD. Derweil sollen auch Verhandlungen mit iTunes laufen.

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Die britische Band Radiohead hat am vergangenen Montag wie angekündigt das Downloadangebot für das neue Album "In Rainbows" gestoppt. Ab dem 31. Dezember wird die Platte als CD oder 12"-Vinyl regulär im Handel sowie auf ausgewählten Downloadportalen erhältlich sein, vielleicht auch bei iTunes. Den Weltvertrieb der Platte übernimmt das Indie-Label XL Recordings. In Japan erscheint die Platte bereits am 26. Dezember bei Hostess; den US-Vertrieb übernimmt ab dem 1. Januar ATO Records.

Unterdessen erklärte Manager Bryce Edge gegenüber dem US-Branchendienst Billboard, dass die Band mit Apple über den Vertrieb bei iTunes verhandle. Bisher fehlen Radiohead-Werke wie "OK Computer" oder "Amnesiac" im Katalog des Download-Marktführers. Die Briten wollten ihre Alben, die bisher beim Major Label EMI erschienen waren, als Gesamtkunstwerke erhalten und nicht als Einzeltracks verkaufen.

Weiter bedeckt hält sich die Band mit konkreten Zahlen zum Erfolg des Downloadangebots, bei dem die Fans den Preis für das neue Album nach eigenem Ermessen festlegen konnten. Diese Verschwiegenheit der Band nährt weiter Zweifel am Erfolg der Aktion. Der Statistik eines Marktforschungsunternehmens, laut der eine Mehrheit nicht für den Download zahlte, hatte die Band jedoch vehement widersprochen. Für Radiohead ist das Experiment allen Unkenrufen zum Trotz ein Erfolg, auch wenn es sich unter den gleichen Bedingungen nicht wiederholen lasse, wie der zweite Band-Manager Chris Hufford der New York Times sagte.

Radiohead hatte mit dem Online-Debüt von "In Rainbows" am 10. Oktober für weltweites Aufsehen gesorgt. Die Band präsentierte ihr selbstproduziertes Album zunächst als reinen Download auf der eigenen Website und veröffentlichte später eine Sammler-Ausgabe in einer Box im Eigenvertrieb. Das Download-Angebot war stets auch als Promotion für die von Anfang an geplante reguläre CD-Veröffentlichung gedacht; um den Vertrieb der CD hatten sich auch Major Label bemüht. Majors, Indies und Händler beobachten nun gespannt, ob der Plan aufgeht. (vbr)