Server im kühlenden Ölbad

Gemeinsam mit dem texanischen Unternehmen Green Revolution Cooling hat Intel die Ölkühlung kompletter Xeon-Server ausprobiert.

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Bei der Öl-Immersionskühlung von Green Revolution Cooling liegt das Server-Rack in einem Tank, durch den Mineralöl gepumpt wird.

(Bild: Green Revolution Cooling)

Bei der Öl-Immersionskühlung steckt man komplette Server in ein Ölbad. Pumpen treiben das flüssige Medium durch die Computer und durch Rückkühler, welche die Abwärme an die Umgebungsluft weitergeben. Mit dieser Technik will das texanische Unternehmen Green Revolution Cooling die Power Usage Efficiency (PUE) von Rechenzentren deutlich verbessern, also den Energieaufwand für die Kühlung stark mindern.

Das Eintauchen in ein spezielles Mineralölgemisch – GreenDEF genannt (PDF-Datei) – zieht allerdings höheren Aufwand bei der Reparatur oder beim Umbau der Server nach sich. Auch beispielsweise die Umwelt- und Brandschutzauflagen unterscheiden sich von denen für luftgekühlte Systeme. Es sind zudem technische Probleme zu lösen, etwa chemische Unverträglichkeiten bestimmter Hardware-Komponenten mit Mineralöl oder spezielle Kühlkörper, die an die Viskosität, Strömungsgeschwindigkeit und Wärmekapazität des Mediums angepasst sind. Filter entfernen lose Teilchen im Kühlmittel, die Kurzschlüsse oder Verstopfungen verursachen könnten. Für Festplatten hat Green Revolution Cooling (GRC) eine nicht näher beschriebene Kapselung entwickelt, die bei SSDs aber nicht nötig ist. "Fast alle" handelsüblichen Server sollen sich für die Ölkühlung eignen.

Mehrere ölgefüllte CarnotJet-Tanks in einem Rechenzentrum.

(Bild: Green Revolution Cooling)

Die texanische Firma Green Revolution Cooling arbeitet schon seit einigen Jahren mit Pilotkunden wie dem Texas Advanced Computing Center (TACC) oder seit August 2011 auch mit Intel zusammen. Zurzeit liefert GRC Test-Racks mit 10 oder 13 Höheneinheiten oder 42-HE-Standardprodukte. Als Rückkühler für das Öl kommen normalerweise Wasser-Öl-Wärmetauscher zum Einsatz, die an den vorhandenen Kaltwasserkreislauf des Rechenzentrums angeschlossen werden. Bei kleineren Lasten sind auch Öl-Luft-Wärmetauscher möglich, die beim 13-HE-Rack 6 Kilowatt bewältigen. Mit Wasser-Rückkühlung sind darin 8 Kilowatt möglich. Finanzdienstleister nutzen die stärkere Wärmeabfuhr versuchsweise auch zum Übertakten von Servern für den Hochfrequenz-Aktienhandel mit möglichst geringen Latenzzeiten. (ciw)