Medienwoche: Gipfeltreffen soll über Open Strategies diskutieren

Open-Source-Evangelisten aus dem Umkreis der Berliner Agentur Newthinking haben auf der Medienwoche der IFA eine Veranstaltung vorgestellt, die im November laufen soll.

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Von
  • Detlef Borchers

Zum Abschluss der IFA-Medienwoche haben Open-Source-Evangelisten aus dem Umkreis der Berliner Agentur Newthinking einen Gipfel vorgestellt, der im November in Berlin tagen soll. Anders als die ebenfalls von Newthinking (und Spreeblick) getragene Großveranstaltung Re:Publica soll auf dem "Summit of Newthinking" im kleinen Kreis die Tauglichkeit oder Nützlichkeit von Open Source-Strategien diskutiert werden.

Das große Aufräumen auf der IFA hatte schon vernehmbar begonnen, da gab es schon eine Art Vorschau auf den Summit of Newthinking. Wie die Open-Source-Kultur Unternehmen verändern kann, was Open Innovation taugt, wenn Firmengrenzen aufgehoben werden, all dies soll auf dem Gipfel diskutiert werden. Jan Wildeboer, Evangelist bei Red Hat, sorgte mit seiner Bemerkung für Gelächter, dass der Flughafen Berlin-Brandenburg im Betrieb mit Open Source wahrscheinlich deutlich billiger wäre. Nicht nur das: Seiner Ansicht nach deckt das Denken in Open-Source-Kategorien frühzeitig verborgene Netzwerke auf und verhindert so eine Misskommunikation in großen Projekten wie dem Bau eines Flughafens.

Nicole Srock-Stanley stellte Open-Source-Pläne des Netzwerks Urban Media vor, Städte in digitale Spielplätze und kulturelle Hubs zu verändern, mit erweiterter digitaler Realität wie etwa dem Einsatz des Wikitude-Browsers. Als Alternative zum "Digitalen Werbe-Fressnapf" der Städte, aus dem gedankenlos gefressen werde, müssten offene Mitmach-Projekte wie die SMS-Schleuder entwickelt werden, mit der digitale Graffiti an Hauswände geklatscht werden.

Als konkretes Projekt wurde OpenOil vorgestellt. Unter diesem Titel soll im Oktober ein Booksprint veranstaltet werden – also ein Buch gemeinschaftlich verfasst werden; das Buch, das unter eine CC-Lizenz gestellt wird, soll im November beim Summit of Newthinking in andere Sprachen übersetzt werden. Wie der Öl-Experte Johnny West ausführte, sei die Zahl derjenigen, die alle vertraglichen Fallstricke von Ölabkommen verständen, in jedem beliebigen Land der Welt kleiner als zehn. Wenn es OpenOil gelänge, diese Zahl mit seinen (Buch-) Informationen auf 200 pro Land zu erhöhen, könnten sich viele Länder aus der Abhängigkeit von Ölkonzernen lösen.

Der Summit of Newthinking soll am 15. und 16. November stattfinden, der Call for Papers wurde parallel zur Vorschau gestartet. Auch der Verkauf von Eintrittskarten (99 Euro im Vorverkauf, Studierende 75 Euro) hat begonnen. (anw)