Massive Änderungen an Java-Framework Apache Wicket

Das Java-Framework läuft nun unter der neuen Versionsmummer 6.0. Java 6 als Mindestvoraussetzung und zahlreiche große Änderungen sollen den gewaltigen Versionssprung rechtfertigen.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Harald M. Genauck

Einen anscheinend gewaltigen Versionssprung hat das Apache-Wicket-Projekt gemacht: Auf Wicket 1.5.8 folgt nun die Version 6 des Webframeworks für Java. "Schuld" daran seien in erster Linie der Wechsel zur semantischen Versionierung und massive Änderungen in der Wicket API. Eine der relevanten Änderungen ist, dass Wicket jetzt mindestens Java 6 voraussetzt. Wer also die Wicket-Version wechselt, sollte auch seine Java-Runtime entsprechend aktualisieren.

Die JavaScript-Bibliothek in Wicket ist neu geschrieben worden. Dabei wurde auf jQuery gesetzt, sodass sich jQuery-Plug-ins leichter integrieren lassen und die AJAX-Nutzung mehr Möglichkeiten bietet, etwa durch Setzen der AJAX-Request-Attribute. Mit der Umgestaltung der Architektur halten Browser-Events im JavaScript-Code Einzug, was den Markup-Code in Wicket-Seiten zu verringern helfen soll. Laut Martijn Dashorst, Vizepräsident des Projekts, seien die JavaScript-Änderungen eine "Wiederbelebung der clientseitigen API".

Einige der Änderungen sollen auch die API schlicht zukunftsfest machen. Jetzt werden in der IDataProvider-Klasse Long- statt Int-Parameter verwendet, damit die Aufrufe besser mit der Java Persistence API (JPA) harmonieren. Andere Änderungen betreffen die Benutzerfreundlichkeit. Wurden beispielsweise bisher in einer Fehlermeldung für den Anwender wenig hilfreich bloß die blanken Eingabewerte wiedergegeben, wird nun das jeweils betroffene Eingabefeld angeführt.

Weitere Änderungen betreffen den Umgang mit der Komplexität und Wiederverwendbarkeit von Projekten. Für Ressourcen lassen sich nun in Wicket Abhängigkeiten deklarieren, und gepackte Ressourcen greifen im Deployment-Modus standardmäßig auf eine Mindestversion zurück. Ein wenig Feinschliff bei den Packages soll die Wicket-Packages kompatibler mit denen von OSGi werden lassen, damit sich diese einfacher in einer OSGi-Umgebung ausrollen lassen.

Außerdem gibt es zwei als experimentell eingestufte WebSocket-Implementierungen. Die eine verwendet das Atmosphere-Framework, falls ein Container keine nativen WebSockets unterstützen sollte, die andere direkt native WebSockets. Diese und die übrigen Änderungen werden in einem Leitfaden für die Migration zu Wicket 6 beschrieben, einschließlich aller Namensänderungen bei Klassen und Methoden. Eine API-Dokumentation ist ebenfalls vorhanden.

Siehe dazu auch:

(ane)