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CeBIT 2008: "Alte Parameter für Erfolg gelten nicht mehr"

Die Interessen der Branche hätten sich grundlegend verändert, meinte Ernst Raue von der Messe AG. Mit ihrem neuen Konzept will sich die Messe dem rasanten Wandel in der Branche und den veränderten Bedürfnissen von Ausstellern und Besuchern stellen.

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Von
  • dpa

Die Computermesse CeBIT sieht in Folge des tiefgreifenden Wandels in der ITK-Branche ihre langjährigen Maßeinheiten für den eigenen Erfolg nicht mehr als gültig an. "Die CeBIT lässt sich nicht mehr in den alten Parametern gemietete Fläche und Zahl der Aussteller und Besucher messen", sagte Ernst Raue, Vorstandsmitglied der Deutschen Messe AG, am Mittwochabend in Hamburg bei einer Veranstaltung des hightech presseclub. Die Interessen der Branche hätten sich grundlegend verändert. Mit ihrem grunderneuerten Konzept, zu dem Raue bereits einzelne Details bei der Vorstellung des Partnerlands Frankreich präsentiert hatte, will sich die Messe künftig dem rasanten Wandel in der Branche und den veränderten Bedürfnissen von Ausstellern und Besuchern stellen.

Ähnlich wie bei Printmedien, wo die Werbeeinnahmen zu Gunsten von Internet-Aktivitäten wegbrächen, gebe es auch in der ITK-Industrie eine Veränderung der Kommunikationsbedürfnisse. Diesem Wandel wolle die Messe mit neuen Internet- und Netzwerkangeboten entsprechen. Erst vor wenigen Tagen hatte Vorstandschef Sepp Heckmann das Internet zum zweiten Standbein der Messe erklärt. Künftig sollen über werbefinanzierte Kommunikationsnetzwerke im Internet die wegbrechenden Einnahmen etwa aus Standmieten ausgeglichen werden, sagte Raue.

Die CeBIT-Veranstalter wollen ihr neues Projekt "Internet 2010" zunächst mit einer Investition von zehn Millionen Euro starten. Unter dem Dach eines neuen Unternehmens will die Messe gemeinsam mit der Internet-Firma ngn aus Berlin ein Netzwerk aufbauen, das sowohl Ausstellern als auch Besuchern zum Informationsaustausch zur Verfügung stehen soll, erklärte Raue. "Die CeBIT muss marktadäquat auftreten", sagte Raue. "Auch den Besucher interessiert es letztlich nicht, wie viele Quadratmeter wir vermietet haben."

Zwar gebe es nach wie vor Unternehmen wie Microsoft oder IBM, die sich mit großen Ständen präsentieren werden. Viele Unternehmen bevorzugten allerding kleine und flexible Auftritte, um ihre Kunden gezielter anzusprechen. Zudem werde es künftig vermehrt Internet-Unternehmen wie Google geben, die zwar nicht selbst als Aussteller, aber dennoch als Partner auf anderen Ständen vertreten sein werden. Die CeBIT werde die veränderten Interessen mit flexiblen Ausstellungskonzepten bedienen und auch entsprechende Räume sowohl für Keynotes als auch für Foren, kleine Diskussionsrunden und Präsentationen von Business-Lösungen bieten. (dpa) / (jk)