Google erhält Patent auf Entsperren per Gesichtserkennung

Die seit der vierten Version des mobilen Betriebssystems Android verfügbare Technik ist nun per Patent geschützt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 132 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Googles Mobil-Betriebssystem Android enthält seit der Version 4.0, die im Oktober 2011 erschien, eine Funktion zum Entsperren eines Geräts per Gesichtserkennung. Das Samsung Galaxy S3 beispielsweise bietet sie. Einen Monat zuvor hatte das Unternehmen für die Technik ein Patent angemeldet, nun wurde es erteilt. Mit ihr soll der Login vor allem auf mobilen Geräten erleichtert werden.

Das Patent beschreibt eine Methode, bei der eine Kamera, die an einem Computer angeschlossen ist, ein Bild des Nutzers anfertigt. Dieses wird mit bereits vorhandenen Bildern verglichen und daraufhin der Nutzer erkannt oder nicht. Im positiven Fall wird ihm Zugang zu dem Gerät gewährt. Dafür können auch Bilder eines weiteren Nutzers angefertigt und hinterlegt werden. Wenn dieser sich von der Identifizierungsfunktion erfassen lässt, soll automatisch das Nutzerprofil wechseln.

Der Nutzer kann mehrere Fotos aus verschiedenen Perspektiven abspeichern, heißt es weiter in der Patentschrift. Dabei kann auch ein spezielles Minenspiel zum Tragen kommen. Für die Identifizierung können Merkmale wie relative Position, Größe und Umrisse der Augen, Nase, Wangenknochen und Wangen berücksichtigt werden. Falls die Identifizierung nicht klappt, kann der Nutzer eine zuvor festgelegte Geste auf dem Touchscreen eingeben.

Kurz nachdem Google die Funktion auf den Markt brachte, wurde demonstriert, dass sie leicht umgangen werden kann. Google selbst räumte ein, dass sie als experimentell anzusehen sei und nur wenig Sicherheit biete. c't empfiehlt daher, besser eine numerische PIN oder ein Passwort einzugeben.

Apple hat im Dezember vorigen Jahres einen Antrag auf Patentschutz für eine ähnliche Technik eingereicht. Im Unterschied zu Googles Technik – bei der es um den Zugang zu einem System geht – liegt hier der Schwerpunkt darauf, Störungen der biometrischen Erkennung beispielsweise bei verschiedenen Lichtverhältnissen auszugleichen. (anw)