Online-Office rückt näher

Google und Zoho, die beiden führenden Anbieter von Online-Office-Anwendungen, schnüren ihre Einzelanwendungen zu Paketen.

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Von
  • Herbert Braun

Google hat seine Online-Tabellenkalkulation Spreadsheets und die im März aufgekaufte Textverarbeitung Writely ein Stück weit zusammengeführt. Unter docs.google.com greift der Anwender auf die Dokumente beider Online-Office-Anwendungen zu. Dazu muss der Nutzer allerdings seine alten Writely-Dokumente importieren. Der Name "Writely" ist zugunsten von "Google Docs" verschwunden, das embryonale Office heißt folgerichtig "Google Docs & Spreadsheets".

Auch bei der Oberflächengestaltung und bei den Programmfunktionen nähern sich beide Anwendungen einander an. Allerdings reicht die Integration noch nicht so weit, dass sich Tabellen in ein Textdokument einbauen ließen. Auch bei der Browser-Kompatibilität haben die Office-Anwendungen nichts dazugelernt – nach wie vor setzen beide Internet Explorer 6 oder 7 oder Firefox ab 1.0.5 voraus.

Deutlich weiter ist der Konkurrent Zoho – sowohl in Integration und Angebotsbreite als auch bei der Browser-Kompatibilität. Außer Textverarbeitung und Tabellenkalkulation bietet Zoho auch eine Präsentationssoftware sowie Groupware inklusive Mail-Client. Unter dem gleichen Logiin sind auch Business-Anwendungen wie CRM, Projekt- und Terminplanung sowie Datenbanken und ein Chat-Client verfügbar.

Mit dem für heute angekündigten Zohox sollen diese Anwendungen noch enger zusammenrücken: Ein virtueller Desktop erlaubt den schnellen Wechsel zwischen den Diensten. Demnächst sollen Plug-ins für Thunderbird und Outlook die Synchronisation mit Offline-Clients erlauben und ein Skype-Modul schnell Telefonate ermöglichen.

Beide Konkurrenten arbeiten an neuen Office-Diensten. Google plant als Nächstes die Freigabe von Programmierschnittstellen. Außerdem soll Google Mail demnächst anbieten, als Mail-Anhang eingetrudelte Office-Dokumente mit den jeweiligen Online-Anwendungen zu öffnen. Angeblich denken die Google-Entwickler über eine Disconnected-Version nach, die auch offline arbeitet – wie ganz normale Software quasi. (heb)