Inhaftierter Pirate-Bay-Gründer soll nach Schweden ausgewiesen werden
Laut einem Bericht hat der kambodschanische Innenminister bereits die Ausweisungspapiere für Gottfried Svartholm Warg unterzeichnet. Vertreter der schwedischen Polizei und der Botschaft sollen Schweden als Ziel der Deportation bestätigt haben.
Die angekündigte Ausweisung des Pirate-Bay-Gründers Gottfried Svartholm Warg wird offenbar konkret: Laut einem Bericht der Phnom Penh Post hat der kambodschanische Innenminister die nötigen Dokumente am Sonntag abgezeichnet. Die Deportation soll in wenigen Tagen, möglicherweise schon diesen Montag oder Dienstag stattfinden.
Dem Bericht zufolge ließ die kambodschanische Polizei offen, wohin Warg gebracht wird. Sowohl Sprecher der schwedischen Polizei als auch der Botschaft der skandinavischen Landes sollen aber bestätigt haben, dass Warg via Bangkok nach Schweden überführt wird. Grund für die kürzlich ausgeführte Verhaftung sollen laut der Zeitung die Urheberrechtsverletzungen in Zusammenhang mit Pirate Bay sein, wegen derer Svartholm in Schweden verurteilt wurde.
Verschiedene Medienberichte ebenso wie der Pirate-Gründer Peter Sunde hatten das in Zweifel gezogen. Die Verhaftung Wargs wurde mit einem anderen Vorwurf in Verbindung gebracht: So könnte er an Hacks gegen Logica, den IT-Dienstleister der schwedischen Steuerbehörden, beteiligt gewesen sein. Dabei soll seit 2010 mehrmals jemand in die Server eingedrungen sein, wobei Steuerunterlagen von rund 9000 Personen kompromittiert wurden. Eine Bestätigung haben diese Berichte bislang nicht gefunden.
Ebenfalls für breite Spekulationen sorgte eine Entwicklungshilfe-Zahlung von Schweden an Kambodscha in Höhe von 400 Millionen schwedischen Kronen (derzeit rund 47 Millionen Euro), die zeitlich sehr nahe mit Bekanntgabe der Auslieferung zusammenfiel. Gegenüber der Zeitung Dagens Nyheter bezeichnete ein Sprecher des schwedischen Außenministeriums den Verdacht, dass die Zahlung mit dem Fall des Pirate-Bay-Gründers zu tun habe, allerdings als völlig absurd. (axk)
