Reklame-Trojaner surft auf Kosten des Nutzers

Die US-Firma Conducent schiebt Shareware-Anwendern einen Roboter unter, der auf ihre Kosten eifrig im Internet surft.

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Von
  • Hans-Peter Schüler

Die US-Firma Conducent schiebt Shareware-Anwendern einen Roboter unter, der auf ihre Kosten eifrig im Internet surft. Die Wirtsprogramme für den Trojaner (beispielsweise die Demo-Version von PKZIP 2.70) geben sich als Anzeigen-finanziert zu erkennen. Sie installieren beim Auspacken ein Hintergrund-Progamm auf dem Anwender-PC, das die Werbebanner für Reklameeinblendungen aus dem Internet herunterlädt.

Der Schmarotzer mit dem Namen Tsadbot.exe nistet sich dabei so ein, dass er nach erstmaligem Aufruf durch die gesponsorte Software bis zum Herunterfahren des Rechners aktiv bleibt und ab dann beim Booten gleich wieder gestartet wird – auch wenn man das Wirtsprogramm gar nicht mehr aufruft. Die c't-Redaktion hat herausgefunden, dass Tsadbot gleich nach dem Start Dutzende Bildchen auf der Festplatte ablegt und dabei weit über 100 kByte Internet-Traffic verursacht. Je nach Konfiguration der Internet-Anbindung kommt es sogar vor, dass der Roboter ohne erkennbaren Anlass eine Wählverbindung aufbaut.

Näheres über diese Erfindung der Firma TimeSink (in Deutsch auch gleichbedeutend mit "Zeit-Abflussrohr") ist in der c't-Ausgabe 9/2000 nachzulesen (ab 25. April im Handel). (hps)