Postkarten geheimer als EMails

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik warnt vor gefährlichen Sicherheitslücken bei der Kommunikation im Internet.

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Von
  • Norbert Luckhardt

Vor gefährlichen Sicherheitslücken bei der Kommunikation im Internet hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gewarnt. Selbst Postkarten seien geheimer als etwa EMails. "Die Daten können weitgehend unbemerkt manipuliert, ausspioniert oder gestohlen werden", sagte BSI-Vizepräsident Michael Hange heute in Bonn. Dennoch würden nur etwa vier Prozent der Unternehmen ihre EMails verschlüsseln.

Verschlüsselte EMails können nur vom rechtmäßigen Empfänger gelesen werden. Digitale Signaturen belegen darüber hinaus die Authentizität des Absenders. Der De-facto-Standard für sichere EMail im privaten Einsatz ist Pretty Good Privacy (PGP). Dieses Programm befindet sich als deutschprachige Freeware auch auf der Shareware-CD der aktuellen c't 12/99.

Unter dem Namen "Sphinx" hat das BSI anderthalb Jahre lang in einem Pilotprojekt mit Herstellern ein weiteres Verfahren zur Verschlüsselung von Daten und zur digitalen Signatur erprobt. Der sogenannte "Mailtrust-Standard" soll künftig die elektronische Kommunikation der Bundesregierung schützen. Auch das Land Nordrhein-Westfalen hat laut BSI den Standard bereits eingeführt, Baden-Württemberg plane dies. Mailtrust soll auch privaten und professionellen Anwendern zur Verfügung stehen, um sensible Daten zu schützen. Zielgruppen seien etwa Organisationen im Gesundheitswesen, Banken, Versicherungen und das produzierende Gewerbe. (nl)