Digital Domain: Spezialeffekte-Firma insolvent

Die Macher der Spezialeffekte von "Titanic", "Das fünfte Element" und "Transformers" sind pleite. Digital Domain stellte einen Insolvenzantrag, präsentierte gleichzeitig aber schon einen Käufer für das Kerngeschäft.

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Das US-Spezialeffekte-Studio Digital Domain hat einen Insolvenzantrag (PDF-Datei) gestellt. Gleichzeitig kündigte das Unternehmen an, das operative Geschäft mit Produktionsstudios in Kalifornien und Vancouver an die Investmentfirma Searchlight Capital verkaufen zu wollen. Die Übernahme soll 15 Millionen US-Dollar kosten, steht aber unter dem Vorbehalt, dass niemand einen höheren Kaufpreis zahlen will und dass das Insolvenzgericht zustimmt. Damit soll das Kerngeschäft mit den großen Hollywood-Studios gerettet werden, nachdem ein aggressiver Expansionskurs den Konzern in die Krise stürzte. Unter dem zurückgetretenen Chef John Textor hatten die Schulden Ende Juni fast 215 Millionen US-Dollar betragen. Dem stand Vermögen im Wert von 205 Millionen US-Dollar gegenüber.

Auch an "Star Trek: Nemesis" wirkte Digital Domain mit

(Bild: Digital Domain)

Das Studio für Spezialeffekte war 1993 unter anderem von Regisseur James Cameron gegründet worden und hatte danach an vielen Hollywood-Produktionen mitgewirkt. Ausgezeichnet wurde das Studio unter anderem mit je einem Oscar für die Spezialeffekte in "Titanic", "Hinter dem Horizont" und "Der seltsame Fall des Benjamin Button". Daneben arbeitete Digital Domain unter anderem an "Das fünfte Element", "I, Robot" und den "Transformers"-Filmen mit. Zuletzt sorgte das Studio im April 2012 für Aufsehen, als es den 1996 erschossenen Rapper Tupac Shakur für einen Live-Auftritt als Hologramm "wiederbelebte".

Digital Domain hatte im Mai 2012 einen Kredit über 35 Millionen US-Dollar aufgenommen. Dafür musste das Unternehmen aber fortan zu jeder Zeit Barreserven in einer bestimmten Höhe vorweisen. Als das im August nicht mehr gelang, war Digital Domain darauf angewiesen, dass die Gläubiger vorerst darauf verzichteten, ihr Geld zurückzufordern. Aber angesichts der bedrohlichen Lage entschloss sich das Unternehmen nun trotzdem, Gläubigerschutz zu beantragen. (mit Material von dpa) / (mho)