Axel Springer AG verabschiedet sich auch vom polnischen TV-Markt

Der geplante Erwerb einer Minderheitsbeteiligung an der TV-Sendergruppe Polsat werde nicht weiterverfolgt, teilte der Medienkonzern am heutigen Freitag mit. Zuvor hatte Springer angekündigt, seine Beteiligung an ProSiebenSat.1 verkaufen zu wollen.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der Einstieg der Berliner Axel Springer AG in den polnischen TV-Markt ist gescheitert. Der geplante Erwerb einer Minderheitsbeteiligung an der Sendergruppe Telewizja Polsat werde nicht weiterverfolgt, teilte der Medienkonzern am heutigen Freitag mit. Polsat ist eines der beiden führenden privaten Fernsehunternehmen in Polen, zu dem unter anderem die beiden Vollprogramme Polsat und Polsat 2 sowie ein Gesundheits- und zwei Sportkanäle gehören.

Der Konzern hatte bereits im Dezember 2006 einen Vertrag zur Übernahme von 25,1 Prozent an Polsat unterzeichnet. Der Kaufpreis werde sich auf etwa 250 Millionen Euro belaufen, hieß es damals. In Abhängigkeit von der Wertentwicklung der Beteiligung könne sich der Kaufpreis bis Ende 2008 aber um bis zu 50 Millionen Euro erhöhen. Das polnische Kartellamt wies den Genehmigungsantrag im April 2007 jedoch aus formellen Gründen zurück.

Seit der Zurückweisung durch das Kartellamt hätten Eigentümer und Käufer verschiedene Optionen für eine akzeptable Lösung sondiert, heißt es bei Springer. Polnischen Medien zufolge soll der Polsat-Eigentümer Zygmunt Solorz zuletzt Anteile an Springers polnischer Print-Tochter sowie am Hauptkonzern gefordert haben. Anfang der Woche hatte Springer mitgeteilt, dass der Konzern seine Anteile am deutschen TV-Konzern ProSiebenSat.1 verkaufen werde. Für mehr als 509 Millionen Euro soll das 12-Prozent-Paket an die ProSieben-Mehrheitseigner KKR und Permira gehen. (pmz)