STMicroelectronics plant angeblich vorĂĽbergehende Fertigungsstopps
Nach einem Medienbericht, der sich auf französische und italienische Gewerkschaften beruft, plant der größte europäische Chiphersteller mangels Nachfrage Produktionspausen.
Nach einem Bericht der EETimes plant der größte europäische Chiphersteller STMicroelectronics Produktionspausen für Fertigungslinien seiner Fabs in Crolles (Frankreich) und Catania (Italien). Die Informationen über die Drosselung der Produktion stammen von französischen und italienischen Gewerkschaften, weil ST anscheinend auch Mitarbeiter beurlauben will. Ein Firmensprecher hat laut EETimes bestätigt, dass die Fab für 300-Millimeter-Wafer in Crolles rund 10 Tage lang aussetzen soll. Über eine Pause von 25 Tagen für eine 200-mm-Fab in Catania wird demnach noch verhandelt.
Die EETimes bringt die Produktionsdrosselungen in Verbindung mit schwacher Nachfrage nach den ARM-SoCs der Baureihe NovaThor fĂĽr Smartphones. Sie wurden von der Sparte ST-Ericsson entwickelt, die zurzeit umstrukturiert wird. Als wichtiger Kunde wird Nokia genannt; im vergangenen November hatte ST-Ericsson einen Vertrag mit Nokia als Zulieferer fĂĽr Windows-Smartphones geschlossen. Doch in den meisten bisherigen Lumias von Nokia stecken Qualcomm-Chips.
ST-Ericsson liefert allerdings NovaThor-SoCs auch etwa an Lenovo (LePhone S899t), HTC, Samsung (Galaxy Beam, Ace 2, S Advance) oder Sony (Xperia P, U). Außerdem fertigt ST andere Bauelemente für Handys, etwa MEMS-Sensoren wie Gyroskope. Solche Chips haben viel gröbere Strukturen als ARM-SoCs und werden auf kleineren Wafern wirtschaftlich gefertigt.
Schon im vergangenen Jahr hatte ST die Produktion zwischenzeitlich gestoppt, wie die französische Gewerkschafts-Webseite UNSA damals meldete. (ciw)