HP schmiedet wieder Smartphone-Pläne

Der PC-Riese Hewlett-Packard (HP) hat nach der missglückten Übernahme von Palm seine Smartphone-Pläne nicht zu den Akten gelegt. Das bestätigte die Vorstandschefin in einem TV-Interview.

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Von
  • Volker Briegleb

Der US-Computerkonzern Hewlett-Packard (HP) hat nach der missglückten Übernahme von Palm und WebOS seine Smartphone-Pläne nicht endgültig zu den Akten gelegt. Im Gegenteil: "Schlussendlich werden wir ein Smartphone anbieten müssen", sagte CEO Meg Whitman gegenüber dem US-Fernsehsender Fox Business. In vielen Ländern der Welt sei das Smartphone der erste und einzige Computer, den die Menschen nutzen.

"Es gibt Länder, in denen die Menschen niemals ein Tablet oder einen PC besitzen werden", erklärte Whitman. "Sie machen alles auf ihrem Smartphone. Wir sind ein Computerhersteller, also müssen wir auch diesen Formfaktor nutzen." Zu konkreten Plänen sagte die Chefin des nach einer wilden Zeit deutlich angeschlagenen PC-Riesen nichts. "Wir arbeiten daran." Aber allzu eilig hat es HP offenbar nicht: "Mein Mantra für das Team lautet: Lieber richtig machen, als schneller als uns gut tut."

Hewlett-Packard hatte den angeschlagenen Smartphone-Hersteller Palm und dessen viel gelobtes Betriebssystem WebOS im April 2010 übernommen und zunächst noch von Palm entwickelte Geräte und eine neue WebOS-Version auf den Markt gebracht. Mit dem Rücktritt des damaligen CEO Mark Hurd und der Berufung von SAP-Manager Léo Apotheker an die HP-Spitze begann für den US-Konzern dann eine schwere Zeit.

Kurz nach der Markteinführung des Tablets Touchpad und des Smartphones Pre3 vollzog HP im August 2011 einen abrupten Strategiewechsel, stellte das PC-Kerngeschäft zur Disposition, verabschiedete sich vom Mobilgeschäft und verramschte die nagelneuen Geräte in einem weltweiten "Fire Sale". Apotheker war dann schnell wieder weg, jetzt ist es an Meg Whitman, die Scherben aufzukehren. Für tausende HP-Mitarbeiter bedeutet das den Verlust ihres Jobs. (vbr)