Chinas Hardwareproduktion wächst rasant
China könnte schon im nächsten Jahr zu den zwei führenden Hardware-produzierenden Nationen USA und Japan aufschließen.
China könnte schon im nächsten Jahr zu den zwei führenden Hardware-produzierenden Nationen USA und Japan aufschließen. Dies sagt eine aktuelle Studie des taiwanischen Marktforschungsinstituts MIC (Market Intelligence Center) voraus. Im laufenden Jahr habe China die Produktion von Hardwarekomponenten um 30 Prozent gesteigert und damit Großbritannien von Platz 5 der Weltrangliste verdrängt. MIC prognostiziert, dass das Reich der Mitte schon im kommenden Jahr Taiwan von Rang 3 verdrängen kann. Taiwan dominiert nach Zahlen aus Taipeh den Weltmarkt bei Computergehäusen (75%), Motherboards (61%), und Monitoren (58%).
Laut MIC beflügelt ausgerechnet die Auslagerung von taiwanischen Produktionsstätten den chinesischen Aufstieg. Die Hardware-Industrie der Insel könnte nach Ansicht von MIC-Direktor Victor Tsan im nächsten Jahr erstmals mehr Computerkomponenten im Ausland produzieren lassen als daheim. Überwiegend wandere die Produktion aufs chinesische Festland. Nach Berechnungen der MIC-Marktforscher sind bereits 72 Prozent der chinesischen Hardware-Produktion fest in taiwanischer Hand.
Allerdings ist ein direkter Handel mit China derzeit nicht möglich. Taiwans Regierung unterbindet aus Angst vor Pekings "Ein-China-Politik" seit Jahrzehnten den Handel. Trotz dieses Verbots hat Taiwans Wirtschaft seit den 80er Jahren mehr als 76 Milliarden Mark auf Umwegen in China investiert.
Chinas Produktion wächst aber auch durch Unterstützung der Japaner. Der Elektronikriese Toshiba will im April 2000 eine Notebook-Fabrik in Shanghai eröffnen, die noch im selben Jahr 110.000 tragbare Computer ausliefern soll. Bis 2004 will man die Produktion auf 370.000 Notebooks jährlich steigern. (tig)