Open-Source-Projekt nimmt 16 Sender aus seinem "TV-Browser"

Da die Verwertungsgesellschaft VG Media ab 1. Januar eine Gebühr für die Nutzung der Daten in elektronischen Programmführern über das Internet erhebt, erscheinen ab dann 16 Programme nicht mehr in der Übersicht des "TV-Browsers".

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Das Open-Source-Projekt TV-Browser nimmt zum Ende dieses Jahres die EPG-Daten von 16 Sendern aus seiner kostenlosen, plattformunabhängigen digitalen Fernsehzeitschrift. Als Grund wird in einer Mitteilung angegeben, dass die Verwertungsgesellschaft für Urheber- und Leistungsschutzrechte von Medienunternehmen VG Media ab dem 1. Januar 2008 für alle in ihr vertretenen Sender eine Gebühr für die Nutzung der Daten in elektronischen Programmführern (EPG) erhebt (PDF-Datei). Dazu gehören ProSieben, RTL2, RTL Television und Sat.1.

Für den Abruf eines EPG ausschließlich auf Internetseiten verlangt die VG Media demnächst 0,0002 Euro pro Seitenabruf, jährlich mindestens 2000 Euro. Vergütungspflichtig sind alle Seitenabrufe, die nach den Richtlinien für Online-Angebote der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern der Kategorie "Entertainment & Lifestyle" zugeordnet werden. Wenn weniger als 50 Prozent der Gesamtzahl der Seitenabrufe aus dieser Kategorie stammen, beträgt die Vergütung 0,0004 Euro pro EPG-Seitenabruf und jährlich ebenfalls mindestens 2000 Euro.

"Die bei unseren Nutzerzahlen recht hohe Gebühr können wir nicht aufbringen, wir wollen dies auch nicht", heißt es in der Mitteilung. "Momentan versuchen wir eine Lösung zu finden, wie wir zumindest die Highlights der Sender angeben können. Diese wären unter bestimmten Bedingungen nicht betroffen." Außerdem hat das Projekt eine Unterschriftensammlung eingerichtet. Dort können Internet-Nutzer für weiterhin kostenlose Daten für die in der VG Media organisierten Sender plädieren. (anw)