United Internet dämpft Übernahmefantasien

In den Aktienkursen von Versatel und Freenet sei derzeit sehr "viel Übernahmefantasie eingepreist", sagte Unternehmens-Chef Ralph Dommermuth laut "Handelsblatt". Deswegen könne er sich eine Übernahme momentan nicht vorstellen.

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Für United-Internet-Chef Ralph Dommermuth ist eine Übernahme von Freenet derzeit kein Thema. In einem Interview mit dem Handelsblatt sagte er: "Genau wie bei Versatel ging es uns bei Freenet vor allem darum, eine starke Position aufzubauen. Unser erstes Ziel ist es, am Wachstum dieser beiden letzten unabhängigen überregionalen DSL-Anbieter zu partizipieren." Dommermuths Unternehmen hatte im November Gespräche über eine strategische Kooperation oder Übernahme mit Freenet abgebrochen. Diese Woche haben United Internet und Drillisch ihre Anteile an Freenet aufgestockt.

Auf die Frage, warum United Internet noch warten wolle, sagte Dommermuth, man müsse bei einer Übernahme schauen, ob der Preis stimmt. "Wenn Sie sich die Aktienkurse von Versatel und Freenet ansehen, dann ist da aus unserer Sicht derzeit sehr viel Übernahmefantasie eingepreist. Deswegen können wir uns eine Übernahme momentan nicht vorstellen, weder bei Freenet noch bei Versatel." Dass ein Dritter, etwas Telefonica, mitbieten könnte, hält Dommermuth für unwahrscheinlich.

Derzeit führe United Internet auch keine Kooperationsgespräche mit Freenet und Versatel. "Solange der DSL-Markt stark wächst, es quasi Brei regnet, sollte man den Löffel hinhalten und alle Energie ins organische Wachstum lenken", erläutert Dommermuth. Wenn das Marktwachstum abnimmt, könne es sinnvoll sein "Synergien zu heben". Das Mobilfunkgeschäft von Freenet, Mobilcom, sollte in diesem Fall an Drillisch gehen, meint Dommermuth. An Versatel interessieren ihn vor allem die 600.000 DSL-Kunden. (anw)