KJM: Facebook-Nutzer brauchen "Medienproduzentenkompetenz"

Nutzer auf Facebook werden immer wieder zu Medienproduzenten, was ganz neue Anforderungen an den Jugendschutz stellt. Um den zu verbessern, haben die Kommission für Jugendmedienschutz und Facebook miteinander diskutiert.

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Die Kommission für Jugendmedienschutz der Landesmedienanstalten (KJM) hat von Facebook ein stärkeres Engagement für den Jugendschutz gefordert. Auf der Sitzung der KJM am Mittwoch, zu der zwei Vertreter von Facebook eingeladen waren, ging es um Möglichkeiten, den Jugendschutz auf der Plattform sowie die Medienkompetenz der Nutzer zu stärken.

Darüber hinaus brauche man für Plattformen wie Facebook auch "Medienproduzentenkompetenz", meinen die Jugendschützer. Immerhin werde man mit jedem Klick selbst zum Medienproduzenten, inklusive der möglichen Gefahren. Problematisch sei, wenn Jugendliche unachtsam Inhalte einstellen, die sich zur Gefahr für sie selbst entwickeln können, erklärte der Cheflobbyist von Facebook Deutschland, Gunnar Bender.

Die KJM ihrerseits formulierte insgesamt drei Anliegen zur Verbesserung des Jugendschutzes bei Facebook. So beklagte sie, dass die Plattform nicht verpflichtet sei, einen Jugendschutzbeauftragten zu ernennen. Aus diesem Grund hoffe man auf einen kurzen Draht zwischen KJM und Facebook, um im Falle einer Beschwerde eine schnelle Lösung zu ermöglichen. Außerdem solle das Portal seinen Nutzern erlauben, Inhalte nach dem von der FSM anerkannten age-de.xml-Format auszuzeichnen. Dann könnten Jugendschutzprogramme Facebook leichter kontrollieren.

Zuletzt sei auch ein freiwilliger Jugendschutz-Kodex diskutiert worden. Darin könnte sich Facebook verpflichten, vor allem junge Nutzer beispielsweise vor Cybermobbing zu schützen. Außerdem könnte das Portal gezielt darauf hinweisen, welche Schutzmöglichkeiten es dagegen gibt. Deutsche Anbieter Sozialer Netzwerke hatten bereits 2009 einen solchen Kodex unterzeichnet, die Verhandlungen über eine Erweiterung verlaufen jedoch äußerst zäh. (mho)