Edge Tools & Services: Adobe forciert HTML-Strategie

Adobe forciert den Schwenk weg von Flash hin zu Webstandards durch die neuen Edge Tools & Services, mit denen Entwickler Webseiten, digitale Inhalte und mobile Anwendungen in HTML5, CSS3 und JavaScript erstellen können.

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Von
  • Harald M. Genauck

Zum Auftakt der in mehreren Orten organisierten Veranstaltungsreihe Create the Web hat Adobe die Edge Tools & Services vorgestellt. Mit den Werkzeugen und Diensten sollen Entwickler Webseiten, digitale Inhalte und mobile Anwendungen in HTML5, CSS3 und JavaScript erstellen. Dass Adobe selbst Anstrengungen unternimmt, den Schwenk weg von Flash weg hin zu Webstandards zu vollziehen, illustriert das zentrale Werkzeug unter dem Edge-Dach. Mit dem aus einer Zeitleiste und Keyframes bestehenden Edge Animate sollen sich interaktive und animierte Webseiten ähnlich wie unter Flash erstellen lassen, nunmehr aber unter Verwendung von HTML, CSS und JavaScript.

Die Ergebnisse ihrer Arbeit können Webdesigner und Entwickler in Edge Inspect betrachten und debuggen. Das zuvor als Preview unter dem Namen "Shadow" verfügbare Tool synchronisiert die angezeigten Inhalte auf dem Entwickler-Desktop und auf einem mobilen iOS- oder Android-Gerät und enthält außerem einen Remote-Debugger. Für die eigentliche Codier-Arbeit sowohl für die Oberflächengestaltung mit HTML und CSS als auch die Programmierung in JavaScript steht Edge Code zur Verfügung, derzeit jedoch erst in einem Preview-Stadium. Der Code-Editor ist von Adobes quelloffenem Brackets-Projekt abgeleitet und selbst in HTML, CSS und JavaScript erstellt.

Als reines Werkzeug für die Seitengestaltung ist Edge Reflow gedacht. Der Fokus des Tools liegt auf dem Anlegen von responsiven Layouts und konsistentem CSS-Styling. Allerdings gibt es erst eine frühe Preview dazu, eine weiter gereifte Vorschauversion soll zum Jahresende erscheinen.

In Zusammenarbeit mit Google werden mit den Edge Web Fonts quelloffene Schriftenpakete aus Googles Web Fonts, angereichert um derzeit zwei erste quelloffene Adobe-Fonts, als Online-Service zur Verfügung gestellt. Die Fonts lassen sich über Edge Code und Adobe Muse ausgewählt und in Websites und Apps einbinden. Das ebenfalls neue Tool Edge Typekit stellt das Pendant zur Auswahl und Nutzung der kommerziellen Adobe-Webfonts dar.

Schließlich ist noch das schon seit längerem unter der Adobe-Flagge laufende Werkzeug PhoneGap Build unter das Edge-Dach geschlüpft. Damit lassen sich mobile HTML-Anwendungen erstellen, packen und auf Plattformen wie iOS, Android, Windows Phone, Blackberry, webOS und Symbian verteilen.

Die Edge-Suite soll für alle Kunden der Adobe Creative Cloud kostenlos erhältlich sein, das soll auch für die kostenlosen Test-Abonnements gelten. Separat soll Edge Animate zur Einführung eine begrenzte Zeit lang kostenfrei bezogen werden können, auf Dauer vorgesehen sei allerdings ein Preis von rund 500 US-Dollar. (ane)