US-Handelsbehörde stoppt Spionage über Mietcomputer

Mittels einer speziellen Software auf vermieteten Rechnern sollen acht US-Firmen private Daten ihrer Kunden ausgespäht haben. Die US-Handelsaufsicht hat dem jetzt einen Riegel vorgeschoben.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 45 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Die US-Handelsbehörde FTC hat acht Unternehmen aufs Korn genommen, die arglose Kunden ausspioniert haben sollen. Den Vorwürfen (PDF-Datei) zufolge sollen die Firmen über eine spezielle Software auf vermieteten Computern an persönliche Daten der Mieter gelangt sein.

Eins der beschuldigten Unternehmen, eine Softwarefirma namens DesignerWare, stellte die Anwendungen bereit, über die die sieben anderen Vermieter-Firmen Zugriff auf ihre verliehenen Rechner nehmen konnten. Dazu gehörte ein sogenannter "kill switch", also die Möglichkeit, ein gestohlenes oder nicht bezahltes Gerät unbrauchbar zu machen, aber auch ein Add-on namens "Detective Mode". Damit soll es möglich gewesen sein, die Mietcomputer zu lokalisieren und so säumigen Zahlern auf die Spur zu kommen. Außerdem soll damit das Beobachten von Tastatureingaben, das Anfertigen von Screenshots sowie Fotos der Nutzer via Webcam möglich gewesen sein. Zudem sollen auch falsche Software-Registrierungsaufforderungen gezeigt worden sein, um die Nutzer zur Eingabe persönlicher Daten zu bewegen. Auf diese Weise sollen die Firmen große Mengen an vertraulichen Daten ihrer Kunden gesammelt haben, darunter Passworte, Sozialversicherungsnummern, Bankdaten, Kreditkartennummern sowie zahlreiche Bilder, die die Intimsphäre der Betroffenen verletzen.

Wie aus der offiziellen Mitteilung hervorgeht, haben die acht Unternehmen in eine Einigung mit der FTC eingewilligt, mit der sie die Ungesetzlichkeit ihres Handelns eingestehen. Damit ist ihnen die Fortsetzung dieser Praxis untersagt, Zuwiderhandlungen werden dabei mit Geldstrafen von 16.000 US-Dollar pro Verstoß pro Tag geahndet. Weitere rechtliche Schritte sind offenbar schon eingeleitet: Die Generalstaatsanwältin des Bundesstaates Illinois soll bereits Klage gegen eins der Unternehmen eingereicht haben. (axk)