Sony steigt bei Olympus ein

Sony holt sich einen Anteil von 11,46 Prozent an Olympus. Zudem wollen die beiden Unternehmen bei Medizintechnik und Digitalkameras kooperieren.

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Der Einstieg von Sony beim angeschlagenen japanischen Konkurrenten Olympus ist perfekt. Sony wolle 50 Milliarden Yen (rund 500 Millionen Euro) investieren und mit einem Anteil von 11,46 Prozent zum größten Olympus-Aktionär werden, heißt es in einer Sony-Mitteilung.

Sony wolle zunächst im Oktober 13,1 Millionen Olympus-Aktien für 19 Milliarden Yen kaufen, heißt es in der Mitteilung. In einem zweiten Schritt bis Ende Februar sollen demnach 21,3 Millionen Aktien für 31 Milliarden Yen übernommen werden.

Außerdem kündigten Sony und Olympus an, im Dezember ein Gemeinschaftsunternehmen zur Produktion von Medizintechnik gründen zu wollen. Dieser Bereich ist inzwischen Olympus' wichtigstes Standbein noch vor den Fotokameras, für die der Konzern vor allem bei Verbrauchern bekannt ist. Auch in dieser Sparte wollen die beiden Unternehmen kooperieren: Olympus will Linsen und Spiegel an Sony liefern, Sony wiederum Bildsensoren an den Partner.

Olympus verspricht sich durch die Allianz mit Sony, medizinische Geräte herstellen zu können, zu denen es allein nicht in der Lage wäre, erläuterte Unternehmenspräsident Hiroyuki Sasa. Zudem werde die finanzielle Basis gestärkt. Bei Digitalkameras hofft Sasa, zusammen mit Sony besser mit anderen Unternehmen konkurrieren zu können. Sony wiederum glaubt laut CEO Kazuo Hirai, von Olympus' Erfahrungen auf dem Medizinsektor profitieren und beispielsweise bei chirurgischen Endoskopen neue geschäftliche Möglichkeiten zu erschließen. Zusammen mit Olympus will Sony seine Präsenz auf dem Markt der Digitalkameras vergrößern.

Olympus kämpft noch immer mit den Folgen eines Bilanzskandals. Bei dem 1919 gegründeten Unternehmen waren Anlageverluste von am Ende 117,7 Milliarden Yen (aktuell 1,17 Milliarden Euro) mehr als ein Jahrzehnt lang durch überhöhte Preise bei mehreren Übernahmen verschleiert worden. Die drei Schlüsselfiguren haben sich diese Woche schuldig bekannt: Der Firmenpatriarch und einstige Chef Tsuyoshi Kikukawa, Buchprüfer Hideo Yamada und Topmanager Hisashi Mori. (mit Material von dpa) / (anw)