USA: Trend zu Nachrichten aus dem Web hält an

Wie jedes zweite Jahr haben die Forscher des Pew Research Center ermittelt, woher die US-Amerikaner ihre Nachrichten beziehen. Der Anteil der Web-Nutzer nimmt zu – auf Kosten der herkömmlichen Medien.

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Immer mehr erwachsene US-Amerikaner nutzen das Internet, um sich über das aktuelle Geschehen zu informieren. Damit setzt sich ein Trend fort, der laut den Forschern des Pew Research Center in ihrer zweijährlichen Umfrage zunächst 2008 festzustellen war. Nach der neuesten Umfrage vom Mai und Juni unter gut 3000 Erwachsenen gaben 39 Prozent auf die Frage, woher sie gestern ihre Nachrichten bezogen, "online oder mobil" an; das sind 5 Prozentpunkte mehr als vor zwei Jahren. Der Anteil der Zeitungsleser (gedruckt und online) ging von 34 auf 29 Prozent zurück, die der Radiohörer von 35 auf 33 Prozent. Fernsehnachrichten sahen 55 Prozent der Befragten gegenüber 57 Prozent im Jahr 2010.

Woher die US-Amerikaner ihre Nachrichten beziehen.

(Bild: Pew Research Center )

Der Wandel hin zu einer digital statt mit herkömmlichen Medien informierten Gesellschaft werde vor allem durch das mobile Internet und den dazugehörigen Handys, Smartphones und Tablets getragen, meinen die Forscher. Dazu kommt, dass der Anteil derjenigen, die Nachrichtenschlagzeilen in Sozialen Netzwerken lesen, seit 2010 von 9 auf 19 Prozent gewachsen ist.

Falls sich das Verhalten der Erwachsenen in den USA, die jünger als 30 Jahre alt sind, auf Dauer durchsetzt, steht es für die herkömmlichen Medien schlecht, auch für das Fernsehen. 34 Prozent der Befragten dieser Altersgruppe haben dieses Medium als Nachrichtenquelle angegeben – 15 Prozentpunkte weniger als vor vier Jahren. Nur in den Altersgruppen 50 bis 64 Jahre und 65 und älter wuchs in dem Zeitraum der Anteil der Fernsehnachrichtenkonsumenten, nämlich um 2 beziehungsweise 4 Prozentpunkte auf 65 beziehungsweise 73 Prozent. Nur 13 Prozent der jüngsten Altersgruppe haben die Nachrichten in einer Tageszeitung gelesen.

Seit 2002 ist der Anteil der Leser von gedruckten Tageszeitungen von 41 Prozent auf 23 Prozent geschrumpft, haben die Forscher weiter herausgefunden. Die Leserschaft von gedruckten Zeitschriften ging im gleichen Zeitraum um 6 Prozentpunkte auf 17 Prozent zurück. 2006 betrug der Anteil der Befragten, die angaben, kürzlich einen persönlichen, auf Papier verfassten Brief erhielten haben, 20 Prozent; dieser Anteil schrumpfte auf aktuell 12 Prozent. (anw)