Oracles Exadata X3: Datenbankmaschinen mit "In-Memory"-Technik

Mit neuen Versionen seiner Exadata-Maschinen greift Oracle den Konkurrenten SAP direkt an: Sie halten wie SAPs HANA alle Datenbanken im Speicher. Allerdings entfällt der größte Teil davon auf Flash-Module.

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Von
  • Christian Kirsch

Offenbar hat SAP mit seiner speicherresidenten Datenbank HANA einen Nerv beim Konkurrenten Oracle getroffen: Der stellte auf seiner Open-World-Konferenz in San Francisco die Version X3 der Exadata-Appliance vor, die Datenbanktabellen komplett im Speicher hält. Diese "In-Memory"-Technik benutzt allerdings nur zum kleineren Teil schnellen RAM, der größte Teil ist wie in Solid-State-Disks Flash-Speicher. SAP setzt bei HANA ausschließlich auf RAM.

Oracles kleineres Modell X3-2 (PDF) kommt mit bis zu 2 Terabyte RAM und höchstens 22 Terabyte Flash sowie bis zu 128 CPU-Cores (Xeon E5-2690 mit 2,9 GHz). Darauf laufen je nach Ausbaustufe ziwschen 2 und 8 Datenbankserver. In der X3-8 (PDF) stecken 4 Terabyte RAM und 22 Terabyte Flash sowie 160 CPU-Kerne (Xeon E7-8870 mit 2,4 GHz). Zwei Datenbankserver können darauf zugreifen. Jede X3-8 kommt mit 168 Festplatten à 600 GByte oder 3 TByte. Bei der X3-2 sind es zwischen 18 und 168 Platten in denselben Größen. Von dieser Bruttokapazität sind wegen der Datenspiegelung nur etwa 45 Prozent nutzbar.

Eine "Smart Cache"-Technik entscheidet laut Oracle automatisch, welche Daten im schnellen Flash und welche auf den langsameren Platten liegen. Diese Entscheidungen lassen sich vom Anwender beeinflussen, der gezielt Tabellen oder Indizes an eines dieser Speichermedien binden kann.

Beide Maschinen können durch Kompression bis zu 224 Terabyte Daten verarbeiten und binden Massenspeicher per Infiniband an. Durch das Zusammenschließen mehrerer Racks lässt sich die Kapazität erhöhen.

Als maximalen Stromverbrauch der X3-2 gibt Oracle zwischen 2,7 und 10,9 kW an, bei der X3-8 sollen es 14 kW sein. Preise für die Maschinen wurden nicht genannt. (ck)