Die Linke fordert Überarbeitung des Kinderportals "fragFINN"

Das Kinderportal ist auch dafür vorgesehen, "kindgerechte Werbung" aufzunehmen, sagen drei Angehörige der Linksfraktion. So würden die Kinder den Interessen der Werbeindustrie hilflos ausgeliefert.

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"fragFINN", die Ende November von Bundeskanzerlin Angela Merkel gestartete Suchmaschine für Kinder, soll nach Angaben der Linksfraktion im Bundestag auch "kindergerechte" Werbung enthalten. Außerdem sollen die Nachwuchsinternetnutzer mit Bezahlangeboten konfrontiert werden. Das habe die Bundesregierung beim Start des Projekts verheimlicht, beschweren sich die Bundestagsabgeordneten der Linken, Lothar Bisky, Diana Golze und Luc Jochimsen. Ihres Erachtens sei das Projekt "Ein Netz für Kinder", dessen Bestandteil fragFINN ist, daher kein für Kinder geeigneter, geschützter virtueller Raum.

Die Initiative wird von Telekommunikations- und Medienunternehmen sowie von der Bundesregierung und der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Dienstanbieter getragen. Das Angebot stützt sich auf eine White List, die ständig mit neuen Seiten für Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren ergänzt wird. Ein Team von Medienpädagogen stellt die Liste zusammen, ergänzt und kontrolliert diese regelmäßig.

Die Kinder würden den Interessen der Werbeindustrie als hilflose Opfer ausgeliefert, meinen die Linken. Der Betrieb dieses Angebotes sollte daher erst nach gründlicher Überarbeitung fortgesetzt werden. Momentan finden sich auf fragfinn.de keine eigens als "Werbung" ausgewiesene Banner oder ähnliche Gestaltungselemente. Allerdings gibt es eine von einem Spielzeughersteller angeführte Linkliste "Eure Lieblinge" und eine Reihe von Sponsoren-Logos, die nicht mit den jeweiligen Firmen verlinkt sind. (anw)