Norddeutsche Superrechner wechseln von IBM auf SGI/Intel

Der norddeutsche Verbund für Hoch- und Höchstleistungsrechnen wird die seit 2002 in Berlin und Hannover installierten IBM-p690-Systeme ab März 2008 durch zwei SGI-Altix-ICE-Installationen mit insgesamt rund 25.000 Xeon-Kernen ablösen.

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Nach einem längeren Ausschreibungs- und Bieterverfahren hat sich der Nodddeutsche Verbund für Hoch- und Höchstleistungsrechnen (HLRN) für den Wechsel von IBM zu SGI entschieden: Ab März 2008 soll SGI zwei Altix-ICE-Installationen in Berlin und Hannover aufbauen, die die 2002 in Betrieb genommenen IBM-p690-Systeme an den beiden Standorten ablösen.

Der HLRN-II wird in zwei Phasen realisiert, im Endausbau sind 25.000 Prozessorkerne vorgesehen, von denen jeweils die Hälfte im Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik in Berlin (ZIB) und im Regionalen Rechenzentrum für Niedersachsen (RRZN) zum Einsatz kommen. Zwischen den beiden Teilen des HPC-Clusters besteht eine schnelle Datenverbindung, der so genannte HLRN-Link. Der HLRN-II lässt sich so als einheitliches Gesamtsystem nutzen.

Der neue Superrechner soll nach dem Endausbau, der im September 2009 beginnen soll, 312 TFlop/s liefern und würde damit auf der aktuellen TOP500-Liste Platz 2 erreichen.

Laut SGI kommen ausschließlich Intel-Prozessoren zum Einsatz, deren Performance ein wichtiges Argument für die Vergabe des Auftrags gewesen sei. Der HLRN-II soll im Endausbau mehr als 90 TByte Hauptspeicher und 2,3 Petabyte Festplattenkapazität bieten, als Speicher-Subsystem dient ebenfalls ein SGI-System (InfiniteStorage).

Als Einsatzgebiete für den HLRN-II nennt SGI Umwelt-, Klima-, Geo-, Küsten- und Meeresforschung, Biowissenschaften, Schiffbau, Quantenchemie sowie Ingenieurswissenschaften. Wegen der hohen Zahl an Rechenkernen müssten allerdings wohl Anwenderprogramme angepasst werden, so Professor Alexander Reinefeld vom ZIB Berlin. (ciw)