Google führt in Südkorea Altersverifikation ein

Auf Druck der Regierung will nun auch Google bei der Suche mit sexuell anstößigen Begriffen den verlangten Jugendschutz einführen.

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Von
  • Florian Rötzer

Südkorea will zum Schutz von Kindern und Jugendlichen gegen frei zugängliche pornographische Bilder die Provider zwingen, die von Nutzern geposteten Inhalte besser zu kontrollieren. Die Regierung hat auch angekündigt, dass Porno-Websites im Ausland für die Menschen im Land blockiert werden sollen. Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass ab Juni der Zugriff auf insgesamt 219 Websites gesperrt werden soll, die von Südkorea aus betrieben, aber im Ausland gehostet werden. Laut Suh Byung-jo vom Informations- und Kommunikationsministerium würden damit die meisten Websites, die Sex-Videos anbieten, von Südkorea aus unzugänglich. Kritisiert wird die Maßnahme allerdings, weil ausländische Anbieter davon noch nicht betroffen sind. Das Ministerium will langfristig auch diese blockieren und prüft zunächst, ob dies zu rechtlichen Problemen oder zu großen finanziellen Belastungen für die Provider führen kann.

Ein Mitarbeiter des Informations- und Kommunikationsministeriums berichtete der Korea Times, dass jetzt auch mit Google eine Vereinbarung getroffen worden sei. Das Unternehmen werde angeblich der Forderung der südkoreanischen Regierung Folge leisten und ein Altersverifikations-System für die Suche mit "anstößigen" Begriffen wie "nackt" oder "Sex" einzurichten.

Die meisten südkoreanischen Suchmaschinenportale zeigen bereits lediglich denjenigen Internetnutzern, die bestätigt haben, über 19 Jahre alt zu sein, die Ergebnisse, wenn eine Suche mit Begriffen, die mit Sex verbunden sind, erfolgt ist. In Korea ist man mit 20 Jahren volljährig. Google hatte sich bislang geweigert, eine solche Prüfung auf seinem südkoreanischen Portal durchzuführen. Auch jetzt gibt es keine gesetzliche Verpflichtung zur Einführung eines Altersverifikations-Systems. Lois Kim, Sprecher von Google Korea, wollte zwar nicht bestätigen, dass ein solches System installiert werden soll, aber er erklärte, dass man dem Ministerium verschiedene Möglichkeiten vorschlagen werde, um die "beste Lösung" zum Schutz von Minderjährigen vor pornographischen Inhalten zu finden. Vermutet wird, dass Google vielleicht seinen SafeSearch-Filter an die südkoreanischen Anforderungen anpassen könnte, um Websites mit expliziten sexuellen Inhalten aus den Suchergebnissen zu löschen. (fr)