Motorola trennt sich von 900 Mitarbeitern in Flensburg

Aus Kostengründen wird die Produktion von UMTS-Handys nach Asien verlagert. Mindestens 230 Arbeitsplätze fallen im Laufe des Jahres weg. Außerdem soll die Sparte Logistik und Transport mit rund 650 Flensburger Beschäftigten ausgelagert werden.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der weltweit zweitgrößte Handyhersteller Motorola baut in Flensburg hunderte Arbeitsplätze ab. Die Fertigung der UMTS-Geräte werde nach Asien verlagert, sagte der Motorola- Deutschland-Chef Ralf Gerbershagen am heutigen Donnerstag in Flensburg. Damit fallen im Laufe des Jahres im Flensburger Werk mindestens 230 Arbeitsplätze weg. Die vier deutschen Motorola-Standorte Flensburg, Berlin, München und Taunusstein werden jedoch weitergeführt. Von den derzeit mehr als 1000 Beschäftigen in Flensburg werden "mehrere hundert" im Unternehmen bleiben, sagte Gerbershagen. Die entlassenen Mitarbeiter sollen zunächst in einer Transfergesellschaft aufgefangen werden. Flensburg war bislang die größte Niederlassung der Motorola GmbH in Deutschland. Vor Ort befindet sich auch die europäische Servicezentrale.

Kostenüberprüfungen in "einer der am härtesten umkämpften Branchen der Welt" hätten zu dem Schritt geführt, sagte Gerbershagen. Die Gewerkschaft IG Metall kündigte für Freitag eine Protestaktion in Flensburg an. Zudem werde die Sparte Logistik und Transport mit rund 650 Flensburger Beschäftigten ausgelagert, erklärte Gerbershagen. Von 14 Logistikzentren in Westeuropa sollen 10 ganz wegfallen. "Vier bleiben bestehen, darunter Flensburg", betonte der Deutschland-Chef. Motorola werde bei den Verhandlungen darauf achten, dass möglichst viele der Mitarbeiter vom neuen Logistik-Partner übernommen werden, betonte Gerbershagen. Zudem wolle er eine Standortgarantie für mehrere Jahre erreichen. Von ursprünglich 57 Bewerbern stünden zwei "in Deutschland ansässige" Fremdunternehmen zur Auswahl. (pmz)