Konzertierte Aktion gegen Scammer

Die US-Behörde FTC ist zusammen mit Behörden aus fünf anderen Ländern gegen Unternehmen vorgegangen, die sich am Telefon als Mitarbeiter renommierter Firmen ausgegeben und den Anrufern suggeriert haben, ihr Rechner sei mit Malware infiziert.

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Die US-amerikanische Federal Trade Commission ist zusammen mit Kollegen aus fünf Ländern gemeinsam gegen eine Reihe von Telefon-Scammern vorgegangen. Die Regulierungsbehörde gibt an, sich vor Gericht über 14 Unternehmen und 17 Einzelpersonen beschwert zu haben. Den Beschuldigten wird vorgeworfen, zehntausenden Computernutzern vorgetäuscht zu haben, dass ihre Rechner von Malware befallen ist. Ein US-Bundesrichter habe bereits in sechs Fällen einstweilige Verfügungen ausgesprochen und das Vermögen der Beschuldigten eingefroren. Bei den Ermittlungen und anderen Maßnahmen hätten Behörden aus Kanada, Australien, Irland, Neuseeland und Großbritannien geholfen.

Ereignisprotokoll der Ereignisanzeige

(Bild: ftc.gov)

Die Beschuldigten sollen ihre Herkunft verschleiert haben, indem sie Briefkastenfirmen unterhielten, 80 verschiedene Domains und 130 Rufnummern nutzten. Sie sollen sich betrügerisch als Anrufer im Auftrag eines renommierten Unternehmens wie Microsoft, Dell oder McAfee ausgegeben und bereitwillige Windows-Nutzer am Telefon zum Ereignisprotokoll ihres Betriebssystems gelotst haben. Anhand der dort aufgeführten möglichen gewöhnlichen Fehler- und Warnhinweise wurde den Nutzern suggeriert, dass ihr Computer mit Malware infiziert sei.

Die Betrüger hätten gegen einen Betrag von 50 bis zu 450 US-Dollar angeboten, die vermeintliche Infektion zu beseitigen. Dafür sollten die Nutzer eine Software herunterladen, die angeblich die Malware beseitigt. Über diese Software hatten die Betrüger dann stattdessen Fernzugriff auf die Rechner der Betrogenen gewonnen und konnten so Software auf die betroffenen Rechner laden. In anderen Fällen hat eine betrügerische Firma auf Google Anzeigen geschaltet, die die vermeintliche Rufnummer des Supports eines IT-Unternehmens anzeigte. Verdächtigte Unternehmen in Indien seien direkt nicht anzugehen gewesen; wenn diese aber US-Telefonunternehmen für ihre Machenschaften genutzt hätten, seien die Rufnummern von den Unternehmen blockiert worden.

Die australische Behörde Australia Communication and Media Authority (ACMA) schildert, tausende Telefonkunden, die sich in das Register "Do not call" eingetragen hatten, hätten sich seit 2009 vermehrt über Anrufe beschwert. Diesen Fällen sei die ACMA nachgegangen und habe diese an die FTC weitergeleitet. Australien gehörte demnach zu den ersten Zielen der Telefon-Scammer. (anw)