Netzzusammenlegung von T-Mobile Austria und tele.ring abgeschlossen

Mit der Integration des Netzes der im April 2006 übernommenen tele.ring hat T-Mobile Austria die nach Unternehmensangaben weltweit erste Zusammenlegung zweier Mobilfunknetze abgeschlossen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 21 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.

Nach einem Dreivierteljahr Vorbereitung und gut einem Jahr Projektlaufzeit ist die Zusammenlegung der Mobilfunknetze von T-Mobile Austria und tele.ring nun abgeschlossen. T-Mobile hatte den Konkurrenten tele.ring Ende April 2006 übernommen. Es handelte sich bei dem Projekt nach Unternehmensangaben um die weltweit erste Zusammenlegung zweier Mobilfunknetze. Anfang Dezember 2006 war in der niederösterreichischen Gemeinde Kaltenleutgeben die erste T-Mobile-Sendestation für tele.ring-Kunden freigeschaltet worden; am 12. des Monats folgte nationales Roaming in Osttirol, Kärnten und der Steiermark, danach schrittweise das übrige Bundesgebiet.

Anschließend wurden die rund 3.700 tele.ring-Sendestationen ihrer Alcatel-Technik entledigt. Etwa 800 wurden mit Equipment von Siemens beziehungsweise später Nokia Siemens Networks ausgerüstet. Ungefähr doppelt so viele Standorte wurden ohne technische Einrichtungen an den Konkurrenten 3 verkauft, eine bloß zweistellige Zahl ging an One. Der Rest wurde oder wird noch abgebaut. Einzelne Standorte wurden auch komplett neu errichtet. In Summe zählt das GSM-Netz von T-Mobile nun rund 5.300 Standorte und erreicht damit über 98 Prozent der Einwohner. Etwa halb so viele Sites bilden das UMTS-Netz mit HSDPA, das derzeit über 75 Prozent Abdeckung aufweist. Für das kommende Jahr ist die Installation von HSUPA für schnelleren Daten-Upload vorgesehen.

"Das Projekt wurde ohne jegliche Beeinträchtigung des Betriebes und der Service-Funktionen für den Endkunden am Echt-Netzwerk durchgeführt", heißt es in einer Mitteilung von Nokia Siemens Networks, gleichzeitig seien auch Maßnahmen zur Kapazitätserweiterung sowie zur Netz-Modernisierung durchgeführt worden. Neben den Arbeiten am Funknetz waren auch Veränderungen am Core-Netz erforderlich, um für die zusätzliche Million an tele.ring-Kunden entsprechende Kapazitäten bereitstellen zu können. Die Integration des Glasfaser-Netzes von tele.ring ist noch im Gange. Die Umstellung der vorauszahlenden tele.ring-Kunden auf die Abrechnungsplattform von T-Mobile ist indes bereits abgeschlossen.

In den Niederlanden steht dem magentafarbenen Konzern ebenfalls eine Netzzusammenlegung ins Haus. Dort hat T-Mobile den Konkurrenten Orange übernommen. Ein Wissenstransfer von Österreich in die Niederlande soll das ähnliche Projekt unterstützen. Holländische T-Mitarbeiter waren bereits in Österreich, um sich schlau zu machen. Gegenwärtig ist ein österreichischer Techniker beim Schwesterunternehmen in den Niederlanden.

T-Mobile Austria konnte kürzlich bei einem von P3-Solutions durchgeführten unabhängigen Test der österreichischen Mobilfunknetze reüssieren. Während bei der Qualität und Verlässlichkeit der Sprachtelefonie keine Unterschiede zwischen den verschiedenen Netzen festgestellt werden konnten, wies T-Mobile beim Datendownload die kürzesten Ladezeiten einer statischen, etwa 200 KByte großen Website auf. Bei der Übertragung von E-Mails zeigte sich das Netz des Marktführer Mobilkom Austria als flottester Kandidat.

T-Mobile setzt eine Komprimierungssoftware ein, die die Ladezeiten von Websites verkürzt. Dabei wird jedoch auch der HTML-Quelltext manipuliert, sodass Grafikdateien nicht im Original direkt heruntergeladen werden. Die Bilder werden auf T-Mobile-Servern gespiegelt und von dort bezogen. Ob Nutzer diese Funktion abschalten können war kurzfristig nicht zu erfahren.

Siehe dazu auch:

(Daniel AJ Sokolov) / (vbr)